
4. Tärentola, Gräy. 1 8 ^ .‘ '4?.
a) m a u r i ta n i c a , Linn. 1766. var: d e s e r t i , Lataste.
Wüstengecko; Bouk ö Schösch der Araber.
Diese Varietät ist ausgezeichnet durch ihre enorme Grösse,
sowie durch die starke Entwicklung der Tuberkeln. Sie lebt in
der ausgesprochenen Sahara, tritt jedoch schon bei Biscra auf.
Wir fingen die ersten daselbst, dann sehr starke Stücke am Bordj-
Höbra unter Steinen vom 11.—15 April. In Gardä'fa begegneten
wir ihr ebenfalls und fingen an den in der Sonne erhärteten
Lehmwällen 2. Exemplare. Die Färbung ist keineswegs durchweg
gelblich- weiss — es giebt auch viele Stücke, welche durch schwarze
Felder und Streifen sowie durch Flecke und Punkte auffallend
gezeichnet sind und sehr an den Typus erinnern. Mir liegen 3
Stücke dieser Varietät aus Biscra, mehrere von dem Wüstenwege
zwischen Ouärgla und Gardäia, sowie 2 aus der Oase von Gardäia
selbst vor, dem Typus dagegen begegnete ich meines Wissens
nirgends im südlichen Algerien.
[Scheint wie der Typus in der Färbung überaus variabel zu
sein. Ein Stück (No. 7) ist in der That auffallend durch seine Färbung,
die ganz der beim Typus gewöhnlichen entspricht. Boet tger ] .
b) neglecta, Strauch. 1887. — Tarentola angusticeps, Strauch. 1887. —
Diese kostbare Art fing ich nur in einem einzigen Exemplar
auf der Route von Dra el Kastir nach Arefidji am Boden (3. 4.
93). Ausserdem erstand ich von Dr. Werner in Touggourt 1 Stück
auf dem Tauschwege. Daselbst fing We r n e r mehrere unter
Palmenstrünken. Eine von uns beiden eigens zum Einfangen
dieser Species in die Oase unternommene Exursion blieb leider
erfolglos. P a u l Sp a t z hat Tarentola neglecta, Strauch auf seiner
letzten Wüstenreise in Tunis (1895) nahe der Tripolitanischen
Grenze in mehreren Stücken erbeutet, und ist somit meines
Wissens der erste, welcher diese Art in Tunis gefangen hat. Sehr
charakteristisch für diesen Gecko scheinen mir die schwarzen
Streifen auf dem spitzzulaufenden Kopfe zu sein. Die für das
zweite Exemplar hierhin gehörige Bemerkung meinerseits: „Auffallend
durch die grau einfarbige, auch am Kopfe ungestreifte
Färbung“ beantwortet B o e t t g e r mit
[Sehr richtig — Färbung wechselt auch nach Boulenger .
Boe t tge r . ]
Familie: Agamidae. Agamen.
5. Agama, Daudin. 1802. —
a) in e rmi s , Reuss. 1834. ■ *. Agama agilis, Eichwald, Strauch. - Agama ruderata, Strauch.
Agama mutabilis, Lataste.
Eine der häufigsten Eidechsen in der Wüste, namentlich in
der peträischen Sahara und auf den Hochplateaus; scheint auch
in den Sebkhaniederungen nicht zu fehlen. Ich habe 2 grosse
Stöpselgläser mit Exemplaren dieser Art gefüllt. —
Es gewährt einen geradezu berückenden Anblick eine <3-liehe
Agame mit prächtig blauem, zartweiss gestreiftem Kehlsack auf
einer Wüstenstaude sitzen oder mit gehobenem Schwänze pfeilschnell
über den Boden segeln zu sehen. Die Stücke varnren
ganz ausserordentlich in der Färbung. B o e t t g e r hebt hervor
dass noch merkwürdiger als die Färbung die grosse Variabilität
in der Beschuppung ist.
b) T o u r n e v i l l e i , Lataste. 1880.
. Diese prachtvolle Art wurde von uns in mehreren Stücken
erbeutet, jedoch nur in ganz bestimmten Districten angetroffen.
Sie lebt nämlich ganz im Gegensätze zu Agama inermis nicht auf
den steinigen Hochplateaus, sondern in der sandigen Sahara (bahel)
und zwar auch nur dort, wo der Sand jene charakteristische,
rothleuchtende Färbung, auf viel Eisengehalt weisend, annimmt.
Wir fingen sie in den Areg el Dem (d. h. Bluthügel) bei el Mo-
ufiah südlich von Bledet Amar, sodann noch ein einzelnes (erwachsenes)
Stück am Bir Saif vor el Alia. Mir liegen im Ganzen
4 Stück aus der Algerischen Sahara vor, ausserdem noch ein
halberwachsenes Exemplar, welches von Paul S pa tz im südlichen
Tunesien 1895 gesammelt worden ist. Aus Tunis war die Ar
überhaupt noch nicht bekannt.
6. ü r oma s t i x , Merrem. 1820. —
a) a c a n th in u r u s , Bell. 1825. Uromastix spinipes, Günther. - Uromastix temporalis, Valenciennes.
Thsäb der Eingeborenen.
Auf den steinigen Höhenzügen zwischen Biscra und el
Käntara sehr häufig, desgleichen in der M’zab Gegend.
Viele Stücke gesammelt, auch lebend nach Bonn gebracht.
Sie sind vorzugsweise Vegetarianer, doch scheint es sehr wahr