
5. Cuculus (Oxylophus) algirus,1) (Malh.) ; 6. Turnix andalusicus,
(Gmel.) = Hemipodius tachydromus, (Temm.); 7. Carlo Niepcii,
(Malh.) = Carlo africanus, (Malh. 1846).2) —
III. Der zweite französische Autor, der sich um die Erforschung
der Ornis von Algerien ein dauerndes Denkmal gesetzt
hat, ist Capitaine L o ch e , Ritter der Ehrenlegion und korre-
spondirendes Mitglied des naturhistorischen Museums zu Paris,
sowie mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften, gewesen. Dieser
ebenso als Beobachter tüchtige Forscher, wie als leidenschaftlicher
Jägei kühne Reisende hat zwei höchst werthvolle Beiträge zur
Kenntniss der Avifauna von Algerien geliefert, von denen der
erste im Jahre 1858 erschien und zwar unter dem ausführlichen
Titel: „Catalogue des Mammifères et des Oiseaux, observés en
Algérie.“
In einer längeren Einleitung bespricht Loche in schwungvoller
Weise den jeweiligen Stand der Naturwissenschaften, und
beleuchtet denselben, von allgemeinen Gesichtspunkten ausgehend,
vergleichend mit der Harmonie des Weltalls, oder hinweisend
auf die Kenntnisse und den Werth des Menschen selbst, wie auf
die Allmacht Gottes. Fortfahrend begründet er dann seine Arbeit
und drückt seine höchste . Dankbarkeit seinem Vorgesetzten
Vaillant aus, dem weisen und berühmten Kriegsminister, der ihn
stets mit Wohlwollen umfangen und seine wissenschaftlichen Bestrebungen
jederzeit bereitwilligst unterstützt habe. Im Anschlüsse
daran hebt Loche hervor, dass er seine Forschungen in Algier
persönlich betrieben habe, und um alle Elemente kennen zu
lernen, jedesmal einen längeren Aufenthalt für die betreffende
Gegend gewählt habe. Dass ihm dennoch Manches entgangen
sei, bekennt er ohne Rückhalt und spricht den Wunsch aus, dass
Jäger, Fischer, Landleute, gerade so wie die Naturalisten, die
Civil- und Militärbehörden, die Commandanten der Häfen, die
„cercles , die „bureaux arabes“, die Mitglieder des „corps médical“,
die Ingenieure, die Forstbeamten, die Officiere der Afrikanischen
Armee, sowie alle Privatpersonen, die auf diesem Gebiete
erworbenen neuen Errungenschaften an ihn gelangén lassen
möchten, um die Reichthümer Algeriens mehr und mehr zu er-
schliessen.
!) = Cuculus (Coccystes) glandarius, (Linu.)
2) = Carlo (Phalacrocorax) pygmaeus, (Pall.)
Die Materialien zu seiner Arbeit, welche in der Exposition
permanente des produits d’Alger aufgestellt worden sind, bespricht
Loche als Objecte, welche aufs Gewissenhafteste mit
Etiketten versehen seinen, die den Namen des Gebers trügen, sowie
die Herkunft eines jeden Stückes bezeichneten, — eine Art und
Weise, die Loche zur obwaltenden Regel gemacht hätte und
niemals davon abweichen würde.1) Die Classifikation gründet
Loche auf die, welche S. Hoheit Prinz Charles Lucian Bonaparte
im naturhistorischen Museum in Paris geschaffen habe. Des
zu erleichternden Verständnisses halber lässt er den französischen
und lateinischen Namen eine kurze Synonymie folgen, sowie in
französischen und arabischen Lettern die arabische Benennung
des Objektes. Das Vorkommen der betreffenden Arten in den
3 Provinzen Algeriens wird unter „Habitat“ jedesmal bekannt
gegeben. Schliesslich hebt Loche dankend und rühmend die
Namen derjenigen Männer hervor, welche ihm bei seiner Arbeit
behülflich gewesen sind, und von denen er ausser dem Kriegsminister
Vaillant, den Generalgouverneur von Algier Marschall
Randon, sowie die Generale Renault, Yusuf, de Chaubaud-Latour,
de Liniers de Tourville und den Colonel de Neveu nennt.
Nicht weniger zu Dank verpflichtet fühlt sich Loche dem
Commandanten Marguerite, unter dessen Leitung die Sahara in
den Jahren 1856—57 durchzogen wurde, und deren Eroberung
so wichtige und interessante Forschungsergebnisse auf dem Gebiete
der Naturwissenschaften gezeitigt habe.
Auch dem Dr. Reboud und dem Lieutenant Philibert, welche
ihn während dieser Reise so thätig unterstützt haben, gälte der
Ausdruck seines ergebenen Dankes und ebenso bäte er, dass der
Dr. Guyon, Mr. Schusboe, die Herren Capitaine Carrus und
Guyon-Vernier, sowie alle diejenigen, welche ihm bereits hülfreich
zur Seite gestanden hätten, ihm ihre freundschaftliche Beihülfe
weiter gewähren möchten.
In der Arbeit werden 357 Arten aufgestellt, deren Anzahl
in einer beigefügten Supplementliste, betitelt: „Liste supplémentaire
pour les Oiseaux, qui nous ont été signalés comme se
x) Diese kostbaren Sammlungen befinden sich leider nicht mehr in
Algier. Die werthvollen Objecte sind zum Theil nach Paris gekommen,
zum Theil von Naturalienhändlern aufgekauft und verzettelt worden. Ausführlicheres
darüber im I. Theile dieser Arbeit. Der Verfasser.