
aus Erfahrung, dass dort, wo das Kameel einherschreitet auch
die Nahrung für ihn reichlicher eingeht. Darum bewillkommnet
er die phantastische Erscheinung des lasttragenden Dromedars
mit der ihm eigenen Stimme, die wunderbarer Weise wirklich
eine annähernde Ähnlichkeit mit der das Kameel antreibenden
des Beduinen hat. —
Wenn auch der isabellfarbige Wüstenläufer sich weitschichtig
über die ganze Sahara verbreitet, so ist er doch besonders da
zu finden, wo sich weite Flächen mit sandigem Boden vor dem
Auge des Reisenden breiten. Solche Gegenden wie Touggourt
und Ouärgla auszeichnen, sind die liebsten und geeignetsten für
unseren Rennvogel. Der feinkörnige Sand dieser Gegend, den ich
in Proben mitbrachte, ist nach der Analyse, welche vom Apotheker
Schnel l e r im chemischen Laboratorium zu Poppelsdorf gemacht
wurde zu 3,14% löslich, in Salzsäure und enthält viel Eisen, sowie
Phosphorsäure und Ammoniak, ferner Calcium, Barium und
Natrium. Der Glühverlust ist 1,04% (Kohlensäure, Wasser,
organische Substanz). — Da, wo reichere Vegetation in der Wüste
vorherrscht, — und das ist immer der Fall auf röthlichem Sandboden,
der besonders reich an Eisen ist, — kommt der Cursorius
gallicus bei Weitem nicht so häufig , vor, als auf weissem Sandboden,
der eine kärgliche Pflanzenvegetation aufweist. Besondere
Erwähnung verdient der Fall, dass ich den Wüstenläufer auch
in der fruchtbaren Ebene von Batna angetroffen habe. Ich wollte
meinen Augen nicht trauen, als uns plötzlich querein zwei dieser
Vögel geflogen kamen und sich nicht weit von uns niederliessen.
Zu sehr mit der Gestalt und der schwarzen Flügelfarbe vertraut,
als dass ich einen Augenblick im Zweifel über die Vogelart sein
konnte, rief ich meinem Schwager zu „Cursorius, Cursorius“, als
dieser auch schon gleichzeitig mit mir die Vögel anzuschleichen
begann. Wir verständigten uns, dass jeder einen Vogel auf’s Korn
nehmen sollte und gaben auf 70 Schritt Feuer. Beide fielen im
Dampfe und wurden voller Freude von uns aufgehoben und
besichtigt — ein zusammengehöriges Pärchen, das meine Sammlung
in hervorragender Weise ziert. Zufällig kam ich auch in den
Besitz der Eier des Wüstenläufers. Ich hatte einen des Wegs
kommenden Beduinen beauftragt, mir Eier der L’kda (Wüstenhühner)
zu suchen, als er bald darauf mit 2 Eiern des Wüstenläufers
ankam. Darüber nicht weniger erfreut, liess ich den
Wüstensohn reich beschenkt von dannen ziehen.
Die Eier dieses Vogels, vor Kurzem noch eine so grosse
Rarität, sind in letzter Zeithäufig nach Europa gekommen undzieren
jetzt beinahe jede grössere Sammlung. Mir liegen Stücke aus Fuer-
teventura, sowie aus der tunesischen und algerischen Sahara vor.
. Die 2 Eier Vom p. 5. 93 halte ich nicht für ein Gelege, da
sie beide ganz verschiedenartig gezeichnet sind. Ersteres (a) ist
von angenehmer (elliptischer) Form auf mattlehmgelbem Grunde
dunkelbraun gefleckt, bespritzt und bekritzelt mit verwaschenen
hellaschgrauen Schalenflecken ; das zweite (b) ist gedrungener
(bauchiger) und typischer, indem es auf hellerem Grunde ausdrucksvoller
gezeichnet (marmorirt) ist und zwar ebensowohl was
die lehmbraune Kritzelzeichnung als auch die violette Schalen-
fleckung anbelangt.
a) 3,8 x 2,7 cm. (ein wenig defect) b) 3,5 x 2,8 cm.
1,03 gr. 0,92 gr.
135. O tis h o u b a r a , Gmel. 1788. — Kragentrappe.
Psophia undulata, Jacq. Beitr. zur Gesch. der Vögel,
pag. 24, pl. IX (1784).
Otis hobara, Desf. Mém. de l’Acad. Royal des Sc.
pag. 496, pl. X (1787).
Otis houbara, Gmel. Syst. Nat. I pag. 725 (1788).
Chlamydotis, Lesson, houbara, (Desf.) G. R. Gray, List of Gen.
of Birds, pag. 64 (1840).
Eupodotis, G. R. Gray, undulata, (Jacq.) G. R. Gray, Gen. of
Birds III, pag. 533 (1845).
Französisch: Outarde et Houbara.
Englisch: Houbara Bustard.
Arabisch: Chörb (çj); Häbära (Ç).
Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais d’Ois. de l’Algérie, 1846.
Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855, pag. 29.
Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algérie, 1858, pag. 121.
Tristram, on the Orn. of North. Afrika, Ibis, 1860, p. 75.
Salvin, Five Month’s Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 353.
Loche, Expl. scient, de l’Algérie, H. N. Ois., 1867, II, p. 254.
Taczanowski, Übers. Vög. Algeriens, Journ. f. Orn. 1870, p. 52.
Gurney, jr., on the Orn. of Algeria, Ibis, 1871, pag. 296.
Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882.