
Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algdrie, 1858, p. 119.
Tristrain, on the Ornith. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 72.
Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 353.
Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 236.
Taczanowski, Uebers. Vög. Algeriens, Journ. f.Orn., 1870, p. 51.
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis 1871, p. 296.
Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 577.
Mit besonderer Aufmerksamkeit habe ich das Klippenhuhn
während meiner Wüstenreise verfolgt; galt es doch festzustellen,
ob die in der Wüstensteppe lebende Form von der im Teilgebiete
vorkommenden wesentlich verschieden ist. Ich habe nun an den
verschiedensten Orten Steinhühner zu beobachten Gelegenheit gehabt
und will zunächst diese namhaft machen. In Batna’s Umgebung
ist es überall und häufig genug anzutreffen, sowohl in
der Ebene, wie besonders häufig in den Schluchten und auf den
Abhängen der Auresgebirge. Um Biscra herum habe ich es nur
auf der Südseite der Oase am Oued Biscra in den mit Tamarix
africana bestellten Uferwänden gesehen und daselbst öfters auch
gejagt. Dann aber habe ich es auf der ganzen Wüstenreise
gänzlich vermisst, bis auf die kurze Strecke am Oued N’<ja im
M’zab-Gebiete. Gerade an der Stelle, wo wir unser Zelt aufgeschlagen
hatten und uns eine zweitägige Ruhepause gönnten,
waren die Klippenhühner häufig. Schon am ersten Abende hörten
wir das „Krriaup“ des Hahnes und machten uns sofort auf die
Jagd nach ihm. Mein Schwager und ich klommen einen kleinen
Felsenkegel empor, als das Huhn plötzlich aufging. Unser ä
tempo Schuss brachte es zu Fall, und eilig lief ich auf dasselbe
zu, um es aufzuheben und eingehend zu betrachten. Der erste
Eindruck, den ich bei flüchtiger Betrachtung gewann, war der,
dass das Steinhuhn der Wüste eine gute Unterart (Subspecies)
darstelle. Auch heute noch kann ich mich dieser Ansicht nicht
verschliessen, obschon ich bekennen muss, dass es unendlich viele
Übergänge giebt, je nach dem Grund und Boden, worauf der Vogel
lebt. Reichenow hat nach Stücken, welche P a u l Spat z im
südlichen Tunesien gesammelt hat, den Namen Caccdbis Spatei1)
vorgeschlagen und begründet diese Form auf die sie auszeichnende
!) y. Bericht über die November-Sitzung 1891, im Journ. f. Orn.
1895, pag. 110.
konstant blasse Färbung. Letztere ist den in der Wüstensteppe
lebenden Vögeln ohne Frage eigen, sodass ich mich mit der sub-
specifischen Abtrennung sehr wohl einverstanden erkläre. Weiter
ist es aber nichts, und man hüte sich ja eine Species daraus zu
machen. Ich habe nun Klippenhünner in den verschiedensten
Farbenkleidern vor mir, die auch in der Grösse ein wenig von
einander abweichen, kann mich aber gleichwohl bei diesen Stücken
nur zur subspecifischen Auffassung bekennen, keineswegs zur
artlichen. Die von Paul Spatz in der tunesischen Wüstensteppe
gesammelten Stücke sind die hellsten, wüstenartigsten, welche
mir zu Händen gekommen sind, meine am Oued N’§a erlegten
Exemplare zeigen schon einen Hauch dunklerer Färbung, der
wiederum bei den umBiscra herum lebendenKlippenhühnern um einen
Ton übertroffen wird, bis die im Auresgebirge auftretenden Vögel
dem nordafrikanischen Typus dieser Art gleichkommen. Überall,
wo sie in der Wüste Vorkommen, mögen sie sich genau der Bodenfärbung
anpassen, und da diese bekanntlich eine sehr veränderliche
ist, ist auch das Farbenkleid der Steinhühner davon
abhängig. Es würde also verkehrt sein, eine bestimmte Beschreibung
mit genauer Angabe der Farbentöne für das Huhn zu geben,
welches wir als die saharische Form der Caccdbis petrosa ansehen.
Immerhin trete ich für die subspecifische Abtrennung, welche
man trinär Caccdbis petrosa Spatei, Rchw. heissen möge, voll und
ganz ein. Wie bereits gesagt, haben wir das Klippenhuhn während
unserer Wüstenreise nur im M’zab-Gebiete und auch dort nur
auf einer Stelle angetroffen. Ich bezweifele entschieden, dass es
in der ausgesprochenen Sahara vorkommt, weder im sandigen
Theil (Sähel) derselben, noch auf den steinigen Hochplateaus.
Dagegen dürfte es nicht ausgeschlossen seip, dass es hier und
da in sebkhaartigen Niederungen auftritt, wiewohl ich es auch
dort nicht beobachtet habe. Wo indessen, selbst mitten in der
Wüste, ein wasserhaltendes Thal sich breitet, dessen Ufer mit
undurchdringlichem Zieyphus, oder mit Tamariskenbüschen bestellt
sind, wird man es nicht vermissen. Ohne Wasser scheint
das Huhn nicht leben zu können, ebensowenig ohne ihm Schutz
gewährendes Buschwerk, wie überhaupt ohne reichere Vegetation.
Aus diesem Grunde entsprechen die öden, kahlen Sandflächen,
wie die mehr oder weniger nackten Hochplateaus den Ansprüchen
unseres Vogels nicht, wohl aber die Gras- und Buschsteppen, die
ihre Existenz wasserführenden Bächen zu danken haben.