
der ganzen Unterseite bekleiden feine und anscheinend spröde
Borstenfedern das Vögelchen, welche unter der Lupe betrachtet
zart bewimpert erscheinen und wahrscheinlich spröde von Natur
sind, so dass sie mit der Zeit abbröckeln und abfallen, bis sie
den Schaft als haarartiges Federgebilde allein übrig lassen. Die
Farben sind anmuthig vertheilt. Der braungelbe Generalton
wird durch weisse und schwarze Sprenkelung unterbrochen, so
dass das Vögelchen niedlich gescheckt erscheint; über den
Scheitel läuft in der Mitte eine und an beiden Seiten ebenfalls
je eine hellweisse Liuie. Die Wangen sind gleichfalls durch je
zwei Streifenlinien, welche sich unter dem Auge herziehen, vor-
theilhaft gezeichnet. Die Kehle und die ganze Halsgegend ist
zart chamoisfarben, Brust und Bauch dagegen sind blendend
weiss. Der Lauf ist bereits bis auf die Zehen auf dem Vorderrücken
weiss befiedert, während der Hinterrücken nackt ist.
Das Schnäbelchen ist schwarz, die Iris lebhaft braun.
Das andere Junge, welches 4 Wochen alt wurde, trägt bereits
das Jugendkleid in Form breitgestalteter Federn, welche dem
Körper knapp aufliegen und denselben dachziegelartig decken.
Jede einzelne Rückenfeder ist grobstrahlig gelb gerändert, nach
innen zu braun mit schwarzem Keil oder herzförmigen Strichen
oder Bändern gezeichnet und trägt vielfach noch am Ende den
Dunencharacter, der sich gewissermassen als Federsträusschen
der Konturfeder aufsetzt, oder als Anhängsel aus ihr herauswächst.
Jedes einzelne Federchen dieses Sträusschens hat nur
Aeste, welche parallel schräg nebeneinander aufsteigen, ohne mit
Häkchen oder Wimpern bekleidet zu sein, welche deshalb auch
einer längeren Widerstandskraft entbehren,; von oben her allmählich
abbröckeln und schliesslich nur noch den Schaft als haarartige
Axe übrig lassen, bis auch dieser hinfällig wird, langsam
abstirbt und abfällt. Die Schwanz- und Flügelfedern sind bereits
stark hervorgewachsen, letztere mit zartem, aschfarbenem Hauche
überflogen. Die Halsfedern sind lebhaft braun, zart cremefarben
gerändert, die Brust- und Bauchfedern weiss. Diese beiden, überr
aus kostbaren Stücke bilden eine hervorragende Zierde meiner
Sammlung.
Das vollständige Jugendkleid liegt mir in mehreren, von
Paul Spatz im südlichen Tunesien erbeuteten Stücken vor. Bei
diesen sind die Rückenfedern gelbbraun bis röthlichbraun, lebhaft
gelb gerändert mit parallelen schwarzen Querbändern durch-
Wellt. Bei den ¿-liehen Exemplaren nehmen die Deckfedern der
Schwingen hier und da jene characteristische tiefdunkelbraunrothe
Färbung in Sichelform an. Die Schwanzfedern sind gelb, schwarz
quergebändert noch nicht zum Spiesse herausgebildet. Daran
mag man sofort die jungen Individuen von den alten erkennen,
deren Mittelfedern auch in der Mauser den Spiess tragen, oder
im jüngeren Stadium wenigstens die Neigung zur Spiessbildung
zeigen. Kopf- Hals- und Oberbrustfedern sind gelblich schwarz
getüpfelt, gesprenkelt und gebändert, die Kehle weiss, bei beiden
Geschlechtern gleich gezeichnet, ohne jeglichen Anflug von Schwarz.
Jährige Vögel zeigen dagegen immer schwarze Kehlfedern, welche
durch die weisse Ränderung halbwegs verdeckt erscheinen können.
Die Eier dieser Art dürften genügend bekannt sein. Sie
characterisiren sich durch ihre lebhaft braune Fleckung und
stechen dadurch von allen übrigen Eiern dieser Gruppe wesentlich
ab. Mit den Eiern von Fterocles arenarius sind Sie überhaupt
nicht zu verwechseln. Der Grund ist ockerfarben bis tief lehmbraun,
worauf dunkelrothbraune Flecken, Punkte und Klexe
stehen. Dazwischen lagern sich die aschfarbenen oder zart violett-
farbenen SchalenfleckeD ab. Sie sind von der charäcteristischen
walzenförmigen Gestalt und ölig auf der Oberfläche, dadurch stark
glänzend, wenn sie reif ausgetragen sind. Es pflegt indessen
nicht selten vorzukommen, dass das erste Ei zu früh abgelegt
wird, welches kleiner und matter erscheint, auch schwächer in
der Schale und fast garnicht gefleckt ist. Aus der Freiheit liegen
mir 2 Gelege von je 3 Stück (coll. P. Spatz-Tunis) vor, bei mir
in der Gefangenschaft sind dagegen immer nur 2 Stück von
ein und demselben Huhne gelegt worden. Das Schalengewicht
ausgetragener Eier betrug 1 gr., 1,09 gr. und 1,13 gr.
130. JP te ro c lu ru s s e n e g a lu s , (Linné) 1766. — Senegal-
Spiessflughuhn.
Tetrao senegalus, Linné, Syst. Nat. I, pag. 277 (1766).
Fterocles guttatus, Lichtenst. Verz. Doubl, pag. 64 (1823).
Fterocles senegalensis, Shaw. Natur. Miscell. IV, Tab. 933.
Pteroclurus senegalus, Bp. Compt. rend. XLII, pag. 880, (1856).
Französisch: Cata sénégalien.
Englisch: Senegal Sand-grouse.
Arabisch: L’Kda (ein Klangwort).