
gleicher Auszeichnung keine Seltenheiten und characterisiren
alte Vögel. Eine hierhin gehörige Note des Prinzen Bonaparte1)
dürfte vollends seine algerische Art Paü. excelsus umwerfen:
„Les exemplaires de Balumbus torquatus que l’on nous expédié,
et souvent vivants, d’Algérie ont le blanc du cou plus étendu.“
Be s c h r e i b u n g und Maasse.
a) $ ad., vom Neste geschossen, Batna, 15. 5. 93.
Länge: 42 cm; Breite: 69 cm; Flügellänge: 26,5 cm; Brustweite:
14 cm; Schwanz: 19 cm. Schnabel weinroth mit heller
Spitze, Iris hellgelb, sechsfache Fleckenreihe beim weissen
Halsring.
b) Ç ad., erlegt in Batna, 15. 5. 93.
Länge: 40 cm; Breite: 67 cm; Flügellänge: 26 cm; Brustweite:
14 cm; Schwanz: 18 cm.
Das Nest bildet den bekannten lose und unordentlich aufgeschichteten
Bau aus abgestorbenen Pinienzweigen und allerlei
anderen Strauch- und Wurzelästchen. Die beiden schönen und
glänzenden Eier sind auffallend gross und stark, das eine (a)
gedrungener, das andere (b) gestreckter und walzenförmiger,
a) 4 X 3 cm. b) 4,3 X 2,9 cm.
1,27 gr. 1,24 gr.
124. C o lum b a l i v i a , Brisson. 1760. — Felsentaube.
Columba livia, Briss., Orn. I, pag. 82 (1760).
Columba oenas, Linn., Syst. Nat. I, p. 279 (partim, cum Col. livia
confusa 1766).
Französisch: Colombe biset.
Englisch: Rock Dove.
Arabisch: Hmäm im Allgemeinen, Gomri das <$.
Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algérie, 1846.
Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855, p. 25.
Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algérie, 1858, p. 97.
Tristram, on the Ornith. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 68.
Salvin, Five Months’ Bird’s-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 318.
Loche, Expl. scient, de l’Algérie, H. N. Ois., 1867, II, p. 110.
Taczanowski,Uebers.d.Vög. Algeriens, Journ.f. Orn., 1870, p. 51.
!) Comptes rend, de l’Académ -, séance de 3. Novembre 1856.
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 295.
Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 577.
Die Felsentaube ist gemein in Algerien und weitschichtig
über das ganze Gebiet verbreitet. Sie wird häufig in den Felsenschluchten
und an den Gebirgswänden des ganzen Atlasstockes
angetroffen und zwar ebensowohl nördlich des Gebirgszuges als
südlich. Man wird sie flug- und schaarenweise auf den fruchtbaren
Gefilden im Teil gewahren und sie ebenso wenig in den
salzhaltigen Höhenzügen der Sahara vermissen. Wir erblickten
sie auf der ganzen Eisenbahnstrecke von Algier- nach Constantine
und von da nach Biscra. Häufig, sehr häufig bin ich ihr um
Biscra herum begegnet, zumal in den fruchtbaren Niederungen
von El Outaia und den angrenzenden Ebenen der Zibanoasen,
auf allen Ausläufern des Djebel Ahmarkháddou, auf dem Djebel
Gharribou und seinen benachbarten Höhenzügen, in deren weiten
Felskavernen ich sie brütend fand. Nicht minder häufig ist sie
an den malerischen Schluchten und Bergwänden von El Kántara
zu sehen und fehlt ebenso wenig der Umgegend von Batna.
Auch in der Wüste habe ich sie nicht vermisst und sie in Sonderheit
bei Gharda'ia wahrgenommen. Sie stellt überall, wo ich' sie
angetroffen habe, die typische echte Columba livia dar, mit
weissem Unterrücken. Die von Loche angeführte Species tu rn eóla,
ßp., welche Gurney, jr. bei Boghari erbeutet zu haben
scheint, ist mir nicht aufgefallen.
Diese Taube wird vermuthlich das ganze Jahr hindurch
brüten, zur Frühjahrszeit immerhin am eifrigsten. Wie treu und
fest die Taube auf den Eiern sitzt, mag aus folgender Tagebuchnotiz
hervorgehen, die ich den Aufzeichnungen vom 24. April 92
entnehme: „Beim unermüdlichen Weitersuchen nach den Nestern
der Saxícola lugens in den Salzbergen von Chetma gelangte ich
in ein Thal, welches sackförmig endigte und gewahrte sehr viel
Taubenmist auf dem Boden. Nach längerem Suchen fand ich
denn auch das Nest mit der Taube. Diese sass so fest, dass sie
weder durch Steinwürfe, welche sie oftmals empfindlich trafen, noch
durch in die Höhle abgegebene Schüsse zum Abfliegen zu bewegen
war. Sie rückte bei jeder ihr angethanen Unbill weiter
und schmiegte sich ganz an die Wand an, was wirklich rührend
anzusehen war. Ich vermochte es nicht über mich zu gewinnen,
sie noch weiter anzugreifen und liess sie fortan gewähren.“