
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1870, p. 293.
Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 576.
Der Distelfink ist überaus häufig in Algerien. In Batna
trifft man ihn allerorts, sowohl in den die Stadt umgebenden
Gärten, als auch im Felde und im Gebirge. Sehr häufig ist er
in dem Districte, wo die schöne Aleppo-Kiefer wächst. Er
kommt auch südlich vom Atlasgebirge vor und brütet in allen
Zibanoasen. Bei El Käntara und Biscra kann man ihn oft genug
sehen und beobachten. Der dortige Vogel ist kleiner, als die
mitteleuropäischen Stücke, worauf ich bereits früher aufmerksam
gemacht habe1). Immerhin bedarf es zur Feststellung, resp.
Aufrechterhaltung der Chr. L. Brehm’schen Subspecies meridio-
nalis noch eines grösseren Untersuchungsmaterials.
Ma a s s e u n d B e s c h r e i b u n g d e r Ne s t e r u n d Ei e r :
I. Nest mit 4 Eiern, gef. in Fimts halepensis, Batna, 30.4. 92.
Das Nest, — eines der schönsten, welches ich je in Händen
gehabt habe, ist ein hoher, cylinderförmiger Aufbau von Stengeln,
Wurzeln, Halmen und Gnaphalienblüthen. Die tiefe Nestmulde
ist mit weissen Thierhaaren und wolligen Blüthengebilden vollendet
schön ausgelegt.
Höhe: 9 cm; Umfang: 23 cm; Durchmesser: 7 cm; Tiefe
der Nestmulde: 4 cm; Durchmesser der Nestmulde: 5 cm.
Die 4 Eierchen sind bläulichweiss im Grundton, typisch
nach Form und Glanz und zumeist am stumpfen Pole schwach
rothbraun gepunktet und gewölkt.
a) 1,6 X 1,2 cm. b) 1,5 x 1,2 cm.
0,07 gr. 0,06 gr.
c) 1,5 X 1,2 cm. b) 1,5 X 1,2 cm.
0,06 gr. 0,06 gr.
II. Nest mit 3 Eiern (das volle Gelege bestand aus 5 Eiern),
gef. in Finus halepensis, Batna, 19. 5. 93.
Das hübsche Nest ist aus Pflanzenstöckchen und Würzelr
chen aufgebaut, durchsetzt und umsponnen mit weissen, weichfilzigen
Blüthengebilden, so dass^ es von Aussen sowohl wie von
Innen silbergrau schimmert, — ein wahres Kunstprodükt.
x) II. Beitrag zur Avifauna von Tunis, Cab. Journ. f. Om. No. 201.
Januar 1893, pag. 65.
Umfang: 28 cm; Höhe: 6 cm; Durchmesser: 5 cm; Tiefe
der Nestmulde: 2,5 cm; Durchmesser der Nestmulde: 5 cm.
Die 3 Eierchen sind auf bläulichweissem Grunde am stumpfen
Pole bald tief dunkelrothbraun, bald schwach rostbraun gefleckt,
gepunktet und getippelt, mit vielfach unterwaschenen Schalenflecken
versehen.
a) 1,6 x 1,2 cm. b) 1,6 x 1,2 cm.
0,06 gr. 0,06 gr.
c) 1,6 X 1,2 cm.
0,07 gr.
Im Durchschnitt stellen sich die Eier des Distelfinken aus
Algier noch ein wenig schwächer in den Maassen und ein wenig
geringer im Gewicht als die von Tunis dar.
119. C a n n a b in a s a n g u in e a , Landb. — Bluthänfling.
Fringilla cannabina, Linne, Syst. Nat. I, pag. 322 (1766).
Fringilla linota, Gmel., Syst. Nat. I, pag. 916 (1788).
Französisch: Linotte.
Englisch: Linnet.
Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algérie, 1846, p. 15.
Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855, p. 20.
Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algérie, 1858, p. 59.
Fehlt bei Tristram, on the Ornith. North. Africa, Ibis, 1859.
Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 313.
Loche, Expl. scient, de l’Algérie, H. N. Ois., 1867, I, p. 166
Taczanowski, Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ. f. Orn., 1870,p.51.
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1881, p. 293.
Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 576.
Der Bluthänfling ist in Algerien sehr häufig und überall
an den ihm zusagenden Localitäten anzutreffen. Auf der Eisenbahnstrecke
zwischen Biscra und Ferme Dufour war er besonders
häufig, wo er der Samen eines Kreuzblüthlers wegen in Mengen
erschien. Es war dies der violettblühende Eenophyton deserti,
Coss. u. Dur., welche den Bahndamm fast in der ganzen Ebene
von El Outâïa bekränzte.
In den Auresen ist der Bluthänfling Brutvogel, wo ich
öfters seine Nester fand, die er mit Vorliebe in das niedere
Gesträuch der Maquisvegetation baut; zumal in die Büsche von
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