
ihre generell von den übrigen, wahren Ammern ganz verschiedenen
Eier zu erkennen geben. Ich halte aus diesen Gründen
die von Swainson aufgestellte Gattung Fringillaria aufrecht.
Die von J. G. Keulemans auf Tab. XI abgebildeten Vögel
sind 2 von mir erlegte Stücke. Das <J wurde bei El Kantara
am 20. 4. 92, das Ç am 25. 3. 92 geschossen. Ausserdem ist
meines Wissens dieser Vogel nür noch von Levaillant jr. (a. a. 0.)
abgebildet worden.
Ma a s s e zwe i e r f r i s c h im F l e i s c h g eme s s e n e r Vöge l :
a) <$, erlegt in El Kantara, 25. 3. 92.
Länge: 14 cm; Breite: 21 cm; Brustweite: 4,5 cm; Flügellänge:
8 cm; Schwanz: 6,5 cm; Schnabellänge: 1,1 cm; Lauflänge:
1,7 cm.
b) Ç, erlegt in El Kantara, 25. 3. 92.
Länge: 13,8 cm; Breite: 20,5 cm; Brustweite: 4 cm; Flügellänge:
7,5 cm; Schwanz: 6,3 cm; Schnabel: 1,1 cm; Lauf: 1,7 cm.
Taczanowski führt Fringillaria striolata, Licht, in seinem
Verzeichniss auf. Dies ist ein Fehler, der bereits von Malherbe
begangen wurde. In seiner Faune Ornith. de l’Algérie 1855
sagt er unter Emberiza striolata, Rüpp., pag. 21: „Dans tous les
villages, sur les pentes du grand Atlas. Maroc, Magador.“
Loche hat diese irrthümliche Aufzeichnung in seinen beiden Arbeiten
Catal. des Mamm. et des Ois. 1858 und Hist. Nat. des
Ois. 1867 übertragen, wodurch die weiteren Irrthümer entstanden
sind.
In ganz Nordwest-Afrika scheint aber nur Fringillaria
saharae, Lev. jr. vorzukommen. Fringillaria striolata ist die
indische resp. asiatische, also östliche Form — und durch die
starke Strichelung auf dem Bücken sofort von den einfarbigen,
rothbraunen Stücken des Westens gut zu unterscheiden.
112. F r i n g i l l a s p o d io g e n y s *), Bp. 1841. — Maurenfink.
Fringilla spodiogenys, Bp., Revue Zool. IV, pag. 146 (1841).
Fringilla africana, Lev. jr., Expl. scientif. de l’Algérie, pl. VÏI,
fig. 1 (<J) und 1, a (Ç), (1855).
Fringilla spodiogena, Bp., Cat. Parzud. p. 18 (1856).
>) Abzuleiten von anoSiog aschfarben, grau und 77 yévvs, vos der Kinnbacken
("Wangen) — ein vortrefflicher, den Vogel kennzeichnender Artname.
Der Verfasser.
Französisch: Pinson d’Afrique; P. aux joues grises.
Englisch : Algerian Chaffinch.
Arabisch: Farch el Guèrra (in Batna).
Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algérie, 1846
(scheint jedoch unbewusst unter Fring. coelébs angedeutet zu sein).
Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855, p. 20.
Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algérie, 1858, p. 55.
Fehlt bei Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1859.
Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 313.
Loche, Expl. scient, de l’Algérie, H. N. Ois., 1867,1, p. 146.
Taczanowski, üebers.d.Vög. Algeriens, Journ.f. Orn., 1870, p.51.
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 293.
Dixon, on thè Birdsof the Prov.ofConstäntine, Ibis, 1882, p. 574.
Der Maurenfink ist in Algerien ebenso weit verbreitet wie
in Tunis. Wenn ich ihn für letzteres Land als einen Character-
vogel der Olivenhaine bezeichnet habe, so kann ich ihn in Algier
eben aus dem Grunde nicht als solchen hinstellen, als es dort
— wenigstens in der Provinz Constantine — solche umfangreiche
Olivenwaldungen nicht giebt. Aber unser Edelfink hat sich der
veränderten Umgebung nicht weniger gut anzupassen gewusst
und zeigt sich uns ebenso als vortrefflicher Charactervogel der
immergrünen Steineichenwälder wie der Pinienbestände. Auch
in den Oasen und in den südlichen Gartenanlagen tritt er noch
hier und da auf, zumal wenn jene vereinzelte Oelbäume tragen.
Man sieht es ihm aber doch deutlich an, dass es seine eigentliche
Heimathstätte nicht ist, dass er dorthin ausgewandert sein
musste, oder gar verschlagen wurde auf dem Zuge, den er mit
seinen Artgenossen gelegentlich nach dem Süden unternahm.
Zum Brennpunkt seiner Verbreitung, wenigstens für die südlicheren
Districte der Provinz Constantine wird Batna und seine
Umgebung. Der schöne Vogel ist dort geradezu gemein. Ueber-
all, wo höhere Bäume stehen, wird man ihm sicher begegnen,
sei es nun in den ausgedehnten Eichenbeständen rund um Lam-
bessa oder auf den Bergen, welche mit der prachtvollen Aleppokiefer
bestanden sind. Beide Baumarten scheinen seinen Ansprüchen
voll und ganz zu genügen. Von der immergrünen
Steineiche nimmt mich das nicht Wunder, da sie ihrem Aeusseren
nach den Oelbaum de facto wiedergiebt, so dass selbst der Eingeweihte
beim ersten Anblick versucht wird, die Kermeseichen
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