
tföpfSfeiü häufig wird, so naitiöntlich in der Pentapölis, wo sozusagen
jedes arabische Haus ein oder 'mehrere Paäre des Sahara-
yüföFera beherbergt. Man kann somit wohl sagen, dass die
sMni{*e (peträische) Sähära mit ihreh Oasen das “von diesem
Vögel’beVorzugte Gebiet ist, während die sandige Wüste seihen
Wüh'söhen und Anforderungen nicht zu entsprechen scheint.
Es war mir vergönnt, den Sahäraammer, oder wie ihn
Tristram auf Englisch nennt, den „Haüsämmer“ vielfach zu beobachten
und eingehend zu studiren. Er macht es einem
auch wahrlich nicht schwer, da er der zutraulichste Vogel ist,
der mir je vorgekommen ist. Ein Sperling ist ihm gegenüber
scheu 'zu nennöh. Ohne Arg und ohne das geringste Misstrauen
kömmt er über die Schwelle des Arabers geflogen, setzt sieh auf
den rüssigen Heerd, oder auf die dieselbe Funktion übernehmenden
Feuertöpfe und pickt die Ueberbleibsel seiner Mahlzeit auf.
Er kennt absolut keine Furcht und kehrt selbst, Wenn er zehn-
faal Werjagt Worden ist, wieder auf dieselbe Stelle zurück. Ebenso
harmlös ist er im Gebirge, und es ist mir öft vörgekommen, dass
ich von dein vor meinen Füssön trippelnden Vögelchen erst
einen weiten Abstand nehmen musste, um es beim Schuss nicht
zu zerschmettern, da es sich einfach nicht verscheuchen liess und
durchaus keinen entfernteren Punkt aufsuchen wollte.
Das <3 hat einen lieblichen Gesang, den es oft aus der
K ro n e ‘einer Palme, zumeist aber von der Lehmmauer herab
ertönen lässt. Dieser bildet eine niedliche, angenehme Strophe
und erinnert nicht gar ¿u entfernt an den Schlag unseres'Edelfinken,
ifet voll kurzer, abgebrochener, wirklich kernig klingender
Töhe, ohne andererseits den zwitschernden Ammergesang gänzlich
zu verleugnen. Meiner Ansicht nach ist der von Swäinson
(Classific. of B ird sII, pag. 290, 1837) aufgestellte Genusname
¿Fringillaria“ Sehr passend auf die Gruppe anzuwenden, der
dieser Vögel 'angehört. 'Ausser der Fr. saharae ist auöh die nahverwandte
asiatische Art Fr. striolata,h\c\\i. hierunter zu begreifen
— ' ühd möglicherweise gehört äuch die Fmberiza caesia,
'Kretschm. dazu. Auch den Eiern naCh ’stellt sich der Vogel
fast mehr als: sperlingsartiger Fink, denn als Ammer dar.
‘Von März ab habe ich die <33 im eifrigsten Gesänge vernommen,
' womit sie öhüe Zweifel noch früher beginnen Wörden1).
*J Taczanöwski berichtet, dass Sie seit Anfang Februar singen.
Dennoch schreiten die Paare nicht >vor Anfang April zum Nestbau
und haben in der Regel erst um die 'Mitte -dieses Monats
-Eier. Nach diesen habe ich fleissig gesucht; dass /meine (Bemühungen
nicht resultatlos geblieben sind, mag die Stelle aus
meinem Tagebuche ergeben;
Di e n s t a g , den 19. Ap>ril 1892.
„Nach El Käntara gefahren, um nach den Nestern der
Fringillaria zu suchen. Im Dorfe tüchtig herumgesucht, ‘in
Scheunen, verlassenen Häusern u. s. w. Mit Mühe und Noth
erhielt ich ein Nest mit 2 Eiern, nachdem ich einen Franken
Belohnung dafür ausgesetzt hatte. Der Ueherbringer sagte mir,
das Nest hätte -in einer Palme gestanden, was auch recht gut
möglich sein konnte — in der Regel jedoch bauen diese Vögel
unter die Dächer der arabischen Häuser. >Ich fand selbst ein
vorjähriges Nest und wurde zu einem noch im Bau begriffenen
geführt. Dann brachte man mir ein anderes Nest mit vollem
Gelege von 4 Eiern. Die Eier überraschten mich sehr, waren
verhältnissmässig gross für den Vogel und hatten gar keine
Schnörkel und Federzeichnungen, also nichts Characteristisches
von Emberiza an sich. Ich war etwas zweifelhaft über die Zugehörigkeit
der Eier, bis mir der nächste ’Morgen Gewissheit
darüber brachte.“
Mi t two c h , den'20. Ap r i l 1892.
,,Um 5'Uhr aufgestanden und mit Achmed auf die Nestersuche
gegangen. Das erste Stück, was ich schoss, ‘war ein
Fringillaria*9 . Ich drückte ihr ein völlig - reifes ■ Ei • aus dem
Legedarm und hatte die Genugthuung, die Identität desselben
mit den mir gestern zugetragenen feststellen zu köunen. Uebrigens
haben wir auf der Route wenig wahrgenommen. Im hohen Aether
zwei Steinadler gesehen und über ihnen einen Edelfalken. An
'der Oase Käntara erst machte ich wieder Ausbeute- und erlegte
ausser vielen Saharaammern eine ? - Steindrossel und ein <J von
Milvus ater. Auch fand ich auf dem'Gebälk unter dem Dache
eines verlassenen Hauses zwei frische Nester dev Fringillaria,
leider noch ohne Eier; ein Nest>mit'3 Eiern wurde mir indessen
noch zugetragen. So hatte ich 'wenigstens 3 Nester-und,*9- Eier
dieser sehr begehrenswerten Species.“
Be s c h r e ib u n g u n d *Maasse der Ne s t e r und;Ei e r .
I. Nest mit 2* Eiern (wahrscheinlich unvollständiges Gelege),
zugetragen in El Käntara, 19. 4. 92.