
ziehung unwiderstehlich zu machen- Eine kleine, wenig zusammenhängende
Liederstrophe habe ich auch vom vernommen, die
ein sanftes Gezwitscher gurgelartiger Töne enthält, sich indessen
schwer dem Gedächtnisse einprägt, da sich eine gewisse Ein*
tönigkeit durch das Liedchen fortspinnt. Das S lässt oft seine
Locke hören, die etwa wie „tiri-tiri-tiri-tiri“ klingt.
Am 13. April 93 fand ich das erste Nest der Otocorys
bilopha. Während die Kameele beladen wurden, machte ich mit
meinem Schwager die gewöhnliche Morgenstreife, Da flog
plötzlich vor meinen Füssen eine Otocorys auf, die an der Art
und Weise ihres Fluges sofort erkennen liess, dass sie vom
Neste abgeflogen war. Ich schaute hin und entdeckte auch
gleich das Nest mit 2 Eiern. Es stand unter einem distelartigen
Pflanzenbüschel wohl versteckt und war in der Peripherie mit
einer Menge kleiner Steinchen umgeben. Ich bedauerte, dass
es nicht das volle Gelege enthielt, denn dass dieses nur aus
2 Eiern bestehen könnte, hatte ich nicht für möglich gehalten.
Im Begriff das Nest auszuheben, kam das í¡? heran und wurde
erlegt. Wie erstaunt war ich aber, als ich am Abend bei der Section
die I olgeeier in der Reife vermisste. Auch waren die beiden
Eier bereits leicht bebrütet. Ich dachte zunächst an ein Ausnahmegelege,
war aber nicht wenig überrascht, als ich tags-
darauf wieder 2 Nester fand mit abermals je 2 Eiern, und dass
die dabei erlegten 9 $ ebenfalls keine Folgeeier im Legeschlauche
zeigten. In der That besteht das Normalgelege der Otocorys
gleich dem der niedlichen kleinen Ánimonianes cincturu nur
aus 2 Eiern, in seltenen Fällen aus 3, während ich 4 niemals
gefunden habe.
Ich habe ein Dutzend Nester mit den jedesmaligen Gelegen
dieser Lerche gesammelt, worunter 4 Nester 3 Eier enthielten,
während die anderen 8 nur 2 Eier hatten. Alle Nester waren
in der Peripherie mit kleinen Steinchen umgeben, die z. Th. in
den Boden eingescharrt und mit dem Nestmaterial eng zusammengefügt
waren. Sie standen jedesmal in einer wohl von dem
Vogel selbst gescharrten Vertiefung, von einem schräg aufwärts
stehenden Steine überdacht, in der Regel aber unter einem
Helianthemumbüschelchen, das oft in überaus anmuthiger Weise
seine nickenden Blüthenranken über den brütenden Vogel hing.
Die von E. de Maes gefertigte Tafel führt; eine solche Stelle in
anschaulicher und vortrefflich gelungener Weise vor.
Mäasse und Bes c h r e i b un g der Nes ter und Eier.
I. Nest mit 2 Eiern (Gelege), gef. 13. 4. 93.
Das Nest ist aus feinen Stengeln und Halmen ziemlich fest
gebaut und mit wolligen Blüthen durchwirkt, womit auch die
Nestmulde vorzugsweise gepolstert ist. Es stand geschützt von
einer Distelpflanze am Boden und war in der Peripherie mit
Steinen umgeben.
Umfang: 37 cm; Durchmesser: 11 cm; Höhe: 4 cm; Durchmesser
der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nestmulde: 2,5 cm.
Die beiden Eier sind von gefälliger Eiform, mattglänzend
und auf röthlichweissem Untergründe röthlich graubraun gewässert
und gewölkt, bei einem Ei gleichmässig vertheilt und
die Grundfarbe bedeckend, beim anderen am stumpfen Pole eine
dunklere Ringbinde bildend.
a) 2,1 X 1,5 cm. b) 2,2 X 1,6 cm.
0,17 gr. 0,18 gr.
II. Nest mit 2 Eiern (Gelege), gef. am Bordj-Dzelfana unter
Helianthemum hirtum, Pers. von Fr. Westphal, 14. 4. 93.
Das Nest ist aus gröberen Pflanzenstöcken, Grashalmen
u. dgl. gebaut und mit Flocken von Spinngeweben, Thierwolle
und Blüthenwolle durchwirkt, sowie mit vereinzelten Lappen und
Stricken ausgelegt, die Mulde weich gepolstert.
Umfang: 40 cm; Durchmesser: 13 cm; Höhe: 5 cm; Durchmesser
der Nestmulde: 6,5 cm; Tiefe der Nestmulde: 3,5 cm.
Die beiden Eier sind verschieden in der Zeichnung, das
eine (a) schmal und lang gestreckt, gleichmässig rothbraun
besprengt und dadurch den Grundton nahezu bedeckend, das
andere (b) von gedrungener (bauchiger) Form, die milchig-weisse
Grundfarbe deutlich hervortreten lassend, dennoch mit vielen
lehmbraunen Punkten, Flecken und Schmitzen bedeckt. Die
hellvioletten Schalenflecken lagern sich letzterem Ei grösser und
deutlicher auf, als ersterem.
a) 2,2 X 1,5 cm. b) 2,1 X 1,5 cm.
0,145 gr. 0,145 gr.
III. Nest mit 2 .Eiern (Gelege) gef. am Bordj-Dzelfana
14. 4. 93.
Das Nest stand geschützt unter einem Eelianthemum-
Büschelchen und war in der Peripherie umpflastert mit kleinen
Steinchen. Es ist aus gröberem Pflanzenmaterial aufgebaut und