
mit dem Kameelverdinger in Touggourt und Ouärgla einen
Gesammtpreis für die zurückzulegende Strecke ab, ohne mich an
die Tage zu hinden, welche die Tour voraussichtlich erfordert
haben würde. Ich fuhr dabei um ein Bedeutendes besser, da
unter diesen Umständen das Kameel oft nur 1—2 Franken pro
Tag kostete. Die Treiber werden dabei weder berücksichtigt
noch bezahlt, — nur, wenn man sehr zufrieden mit ihnen gewesen
ist, d. h. also, wenn sie sich dem Herrn jederzeit willig und dienst-
behülflich gezeigt haben, thut man gut, ihnen am Schlüsse der
Reise ein Trinkgeld von einigen Franken zu gehen, ohne aber —
was ich ausdrücklich erwähnen will — jemals dazu verpflichtet
zu sein. Dagegen verlangt jeder Vermiether vor Antritt der Reise
ein Handgeld für seine Thiere, das je nach Vereinbarung bis zu
einem .Drittel der Gesammtforderung beansprucht werden kann.
Auf der Reisp seihst zeige man — wie ein jeder nur einiger-
massen erfahrene Reisende zur Genüge weiss — so wenig wie
möglich Geld, ausser Kupfermünzen, die zeitweise sehr gut angebracht
sein können. — Ungleich theuerer als die Kameele sind
die Maulesel. Sie sind dem Araber das werthvollste Nutz- und
Arheitsthier, und werden nur ungern für längere Zeit von ihm
entbehrt. Er rechnet, dass ihm jeder Maulesel 5 Frcs. baar pro
Tag einhringt und verlangt diese Summe als täglichen Mindestpreis
beim Vermiethen seiner Thiere. Dabei ist es ihm ganz
gleichgültig, oh der Reisende das Thier gebraucht oder nicht, ob
er es den ganzen Tag vom frühesten Morgen bis zum spätesten
Abend reitet, oder es im Stalle stehen hat: es kostet unter allen
Umständen 5 Frcs. täglich, und obendrein muss der Reisende
sich verpflichten, das Maulthier auf seine Kosten zu füttern und
zu ernähren, was — nebenbei gesagt — ein erkleckliches Sümmchen
ausmacht, da diese Thiere nicht nur Grünfutter verlangen, sondern
je nach der von ihnen geforderten Leistung auch noch ein betreffendes
Quantum Körnerfutter, welches man auf den einzelnen Stationen
und Halteetappen für Geld und gute Worte verabreicht erhalten
kann. Auch hierbei werden mitgehende Treiber und Führer nicht
berücksichtigt, sondern nur die Thiere. In arabischen Ländern
repräsentirt eben nur das arbeitende Thier den Geldwerth, nicht
der Mensch. Anders verhält es sich dagegen mit dem eigens
zur Reise gedungenen Diener. Unser Abdallah ben Achmed
erhielt den hohen Preis von 8 Frcs. täglich, welchen er laut Taxe
in Biscra fordern konnte. Wir vereinbarten zwar 7 Frcs. auf