
Dixon, Birds of the Prov. of Constantine, Ibis, 1882, pag. 571.
Man gewahrt die Feldlerche zur Winterzeit in gewaltigen
Schwärmen auf den Aeckern und bebauten Feldern im Teilgebiete
sowohl als auch im Atlasstocke. Diese Schaaren beginnen sich
zu lichten mit Ende Februar und Anfang März; mit dem Aprilmonate
sind nur noch vereinzelte Stücke, sowie geeigneten Ortes
die Brutpaare anzutreffen. Auf der ganzen Eisenbahnstrecke
von Algier bis Biscra haben wir noch Anfang März Schwärme
dieser Vögel gesehen, so in der Ebene von Metidja, Miliana, in
der fruchtbaren Niederung von Setif und auf den Feldern von
Batna. An letzter Stelle blieben sehr viele Brutpaare zurück,
wie mich meine Forschung in den Monaten April und Mai belehrte.
Alle diese Vögel gehörten der dunklen und kleineren
Varietät an, während die hellere und grössere Form nur auf
dem Zuge in Algier vertreten zu sein scheint. Am Südabhange
des Atlas fehlt die Feldlerche keineswegs; so traf ich sie in
der Ebene von El Outäia recht häufig an, wo sie zweifellos auch
als Brutvogel zurückbleibt. In der fruchtbaren Hochebene von
Batna (1100 m. ü. M.) ist die Feldlerche anscheinend zu jeder
Jahreszeit gemein und hält sich vertheilt in zahllosen Schwärmen
der Kalanderlerche auf. Ihre Eier wurden mir ebenso häufig
zugetragen , wie ich sie selber beim Durchschreiten der Felder
fand. Sie enthalten sehr hübsche Varietäten vom einfarbigen braungrau
bis zur marmorirten und schön gesprenkelten Schalenzeichnung.
102. C alandrella1) brachydactyla, (Leisl.) 1809. —
Isabelllerche; kurzzehige Lerche.
Alauda brachydactyla, Leissl. Wett. Annal. III, p. 357. (1809.)
Französisch: Calandrelle ordinaire, ou ä doigts courts.
Englisch: Schort-toed Lark.
*) Der Genusname Calandrella ist von Käup (Natürl. Syst. p. 39.)
1829 aufgestellt worden und bezeichnet die Diminutivform von Calandra,
i) xaluvÖQu, eine Lerchenart, welche wir auf die Kalanderlerche (Melano-
corypha calandra, (Linn.) beziehen. Vorstehender Name, der übrigens
sehr passend gewählt ist, geniesst das Erstlingsrecht für eine grössere
Lerchengruppe, die sowohl östliche, wie westliche Vertreter hat. Der
spätere, ebenfalls nicht unzutreffend von Cabani s aufgestellte Gattungsname
Calandritis (Mus. Hein. I, pag. 122) 1859—51, darf nur als
Synonym herangezogen werden. — Der Verfasser.
Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algérie, 1846, p. 13.
Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855, p. 21.
Loche, Catal. des Mamm. et des Ois., obs. en Algérie, 1858,
pag. 82.
Tristram, on the Ornith. of Nothern Africa, Ibis, 1859, pag. 422.
Salvin, Five Months’ Birds’-nesting in the Eastern Atlas,
Ibis, 1959, p. 315.
Loche, Expl. scientif. de l’Algérie, Hist. Nat. des Ois, 1867,
II, pag. 2 1 .
Taczanowski, Uebers. der Vögel Algeriens, Cab. Journ. f.
Orn. 1870, pag. 41.
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, pag. 289.
Fehlt bei Dixon, on the Birds of the Province of Constantine,
Ibis, 1882.
Vorstehende Art kam in Algier nicht gerade häufig zur
Beobachtung. Sie ist von mir in Tunis viel häufiger gesehen
worden, namentlich in den Sebkhagegenden, deren echtes Kind
sie zu sein scheint. Vereinzelt trafen wir sie auf den Hochplateaus
während unserer Wüstenreise, so erinnere ich mich ihrer
aus dem Gebiete der Beni M’zab, aus dem Ouëd N’ça, sowie, von
dem Hochplateau zwischen Kef el Dohr und Bordj-Saada. Zufällig
und sehr vereinzelt traf ich sie wohl noch auf den Feldern
an der Gebirgsbasis von Batna an, da wo der Boden einen
trockenen, öden Charakter anzunehmen geneigt war, so wie ihn
wohl der Brachpieper (Agrodroma campestris) liebt. Dort fand
ich auch das Nest mit 3 Eiern, typisch und characteristisch nach
Form und Anlage.
B e s c h r e ib u n g .
Nest mit 3 Eiern, gef. bei Batna, 7. 5. 92. Das Nest ist
aus Pflanzenbast, trockenen Grashalmen u. dergl. aufgebaut, die
Nestmulde mit weichfilziger Samenwolle gepolstert. Umfang:
38 cm; Durchmesser 12 cm. — Die Eier sind von gefälliger
Form, mattglänzend auf biäulichweissem Grunde graubraun
gewässert, gewölkt, gefleckt und gesprenkelt. Am stumpfen
Pole einige spärliche, tiefschwarze Haarzüge.
a) 2,1 X 1,5 cm. b) 2,1 x 1,5 cm.
0,13 gr. 0,12 gr.
c) 2,1 X 1,5 cm.
0,13 gr.