
auf den Höcker des Thieres zu werfen, welcher immer durch eine
dickwandige Haifamatte gegen den Druck der Lasten geschützt
ist, worauf dann die Waaren, Kisten, Ballen, Zelte und Stangen
sowie sonstiges Geräth zu beiden Seiten angebracht, die Seitenwände
der Netze übergehogen und mit hölzernen Haken zusammengefügt
und festgehalten werden. Diese Methode hat die
grösseren Vorth eile auf ihrer Seite, sofern nur das Netz — was
in der Regel der Fall zu sein pflegt — aus unzerreissbaren Stricken
gefertigt ist. In Algier dagegen werden die einzelnen Gepäckstücke
mit Stricken umwunden, dann gleichzeitig beiderseits aufgehoben,
eingeöst und mit einem Querholz so versehen, dass die
herunterhängende Schwere das Festhalten der Lasten oberseits
bedingt. Will man nun das Kameel entbürden, so wird es nieder-
gethan, die Gepäckstücke angehohen und das Querholz ausgelöst.
Wenn die Bepackung daher nicht gut ausgesucht ist und die
Belastung keine gleichmässige ist, so leidet einerseits das Kameel
durch die Reibung der Stücke in hochgradiger Weise, während
die Gepäckstücke aus dem Gleichgewicht gebracht alle Augenblicke
rutschen und gleiten, sich schieben und drehen, bis sie
sich endlich lösen, aushaken und herunterfallen.
Als die Gepäckstücke alle herbeigeschafft waren, ging es
auch heute analog der vielen früher erlebten Fälle nicht ohne
vieles Calculiren und Disputiren, wie man die Lasten vertheilen
sollte, ab. Ich hatte es sehr bald feststellen können, dass zur
Fortschaffung der 2 grossen hölzernen Wasserfässer, welche wir
leihweise der Güte und besonderen Liebenswürdigkeit eines Mr.
F o u ro u zu verdanken hatten, ein Kameel mangelte. Ich beauftragte
daher meinen Führer Abdallah für ein solches aufzukommen,
aber so unglaublich es klingt — so wahr ist es — in dem sonst
von Kameelen so überfüllten Biscra, war heute nicht eines mehr
aufzutreiben. So entschlossen wir uns denn, die Bürde einem
Maulthiere aufzulegen, was deshalb ganz gut anging, als wir die
je 50 Liter haltenden Wasserfässer bis Touggourt leer mitnehmen
konnten, da wir auf der Route keinen Wassermangel zu befürchten
hatten. In Touggourt sollte dann noch ein weiteres Kameel für
den Transport beschafft werden.
Um nun auch den Kostenpunkt zu berühren, welchen ich
im Interesse künftiger Reisender nicht übergehen will, möchte
ich bemerken, dass ich die Kameele bis Touggourt tagweise gemiethet
hatte zum Preise von je 31/* Frcs. Später machte ich