
Um Biscra herum ist die grossschnäblige Haubenlerche
gemein; ich traf sie dort allerorts an. Ueberaus häufig ist sie
in der Ebene von El Outäia, wo ich sie als Brutvogel traf, desgleichen
in der Sebkha bei Moulölna nach dem Bordj Saada zu,
wo sie auf den Hügeln zwischen Salycornia- und Limoniastrum-
gestrüpp gerne ihr Nest baut. Ich war so glücklich, mehrfach
ihre Nester zu finden und habe in den meisten Fällen den
brütenden Yogel (9) dabei erlegt. Das Nest ist in der Regel
lose zusammengefügt und wird der Bodenhöhlung angepasst,
welche sich das 9 durch Scharren und Drehen selbst herrichtet.
Einmal fand ich die Eier in einer kleinen Vertiefung
ohne jegliche Unterlage auf der blossen Erde liegend vor.
Die alten Paare schreiten frühzeitig zur Fortpflanzung; ich
habe sie bereits Anfang März darin betroffen. Das <J nimmt
dann eine balzende Stellung vor dem 9 an, lässt die Flügel
hängen und schleift sie auf dem Boden, breitet den Schwanz
und bläht die Kehle auf. In artigen und zierlichen Bewegungen,
trippelt es dann vor dem brünstigen, meist auf dem Boden liegenden
und mit halbgeschlossenen Augenlidern lüstern blinzelnden
9 einher. Mitte und Ende März findet man am häufigsten die
Nester mit dem vollen Gelege, die 4, aber auch 5 Eier enthalten,
vereinzelter schon im April und sehr selten noch im Mai. Doch
glaube ich mit Bestimmtheit, annehmen zu können, dass 2 Bruten
im Jahre gemacht werden.
M a a s s e und B e s c h re ib u n g d e r N e s te r u n d E ie r.
I. Nest mit 4 Eiern (Gelege), gefunden bei Ferme Dufour,
27. 3. 92.
Das Nest ist aus Grashalmen und allerlei trockenem Pflanzenmaterial
lose zusammengefügt. Umfang: 44 cm; Durchmesser: 13 cm.
Von den 4 bauchig gestalteten Eiern sind 3 übereinstimmend
in der Färbung: auf hellem Grunde dicht aschgrau und lehmbraun
gefleckt, getippelt und gewölkt; das 4. Ei zeigt gröbere
Fleckung, lässt aber den hellen Grundton mehr hervortreten als
die 3 übrigen Eier.
a) 2,1 X 1,6 cm. b) 2,2 X 1,6 cm.
0,19 gr. 0,19! gr.
c) 2,2 X I,7 cm. d) 2,2 X 1,6 cm.
0,20 gr. 0,20 gr.
Der 9-Vogel wurde vom Neste geschossen.
II. Nest mit 4 Eiern (Gelege), gef. bei Ferme Dufour, 27. 3. 92.
Das grosse Nest ist aus verschiedenem Pflanzenmaterial,
Grashalmen, wolligen Blüthenköpfen, trockenen Stengeln etc. lose,
aber hoch aufgeschichtet. Umfang: 47 cm; Durchmesser: 14 cm.
Die 4 mattglänzenden Eier sind von langgestreckter Form,
auf grünlichweissem Grunde stark lehmgelb und aschgrau gefleckt,
gepunktet und getippelt.
a) 2,4 x 1,6 cm. b) 2,3 X 1,6 cm.
0,20 gr. 0,20 gr.
c) 2,3 X 1,6 cm. d) 2,4 X 1,6 cm.
0,18 gr. 0,18 gr.
Der 9-Vogel wurde vom Neste geschossen.
III. Nest mit 4 Eiern (Gelege), gef. in Ferme Dufour, 27. 3. 92.
Das Nest ist wiederum aus allerlei Pflanzengräsern und
Stengeln lose zusammengefügt. Umfang: 48 cm; Durchmesser:
15 cm.D
ie sehr schönen, bauchig gestalteten Eier sind charakteristisch
gefleckt und gepunktet; das 4. Ei ist unregelmässig
gezeichnet, indem es durch seine feine lehmgelbe und aschgraue
Punktirung den Grundton theils ganz bedeckt, theils ganz freilässt,
a) 2,2 X 1,7 cm. b) 2,2 X 1,7 cm.
0,22 gr. 0,21 gr.
c) 2,2 X 1,7 cm. d) 2,2 X 1,7 cm.
0,20 gr. 0,195 gr.
IV. 3 Eier (ohne Nest), gef. in einer Erdvertiefung auf einem
Salycorniahügel ohne jegliche Unterlage bei Mouleina, 31. 3. 92.
Die 3 ziemlich bauchig gestalteten Eier, welche das Gelege
bildeten, da sie bereits leicht angebrütet waren, sind sehr apart
auf hellolivgrünem Grunde dunkelolivgrün gefleckt und getüpfelt
und mit unterwaschenen aschfarbenen Schalenflecken bedeckt,
a) 2,2 x 1,6 cm. b) 2,1 X 1,6 cm.
0,17 gr. 0,17 gr.
c) 2 x 1,6 cm.
0,17 gr.
V. Nest mit 5 Eiern (Gelege), gef. bei Moulöina, 26. 4. 92.
Das Nest ist genau der relativ kleinen Bodenhöhlung angepasst
gewesen und aus trockenen Grashalmen und Grasblättern
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