
Brehms in Cab. Journ. f. Orn. 1858, p. 66, dass die erste Schwungfeder
bei Brom, leucopygia viel länger ist als bei Brom, leuco-
cephala habe ich nicht bestätigt gefunden.
86. D r o m o la e a le u c o c e p h a la , A. Br. 1858. —
Weissköpfiger Rennschmätzer.
Lutucoa leucocapilla, Paul v. Württbg. 1855.
Bromolaea leucocephala, A. Br. Cab. Journ. f. Orn. 1858, p. 62,
(diagnosis et descriptio).
Bromolaea monacha, Ch. Bp., Loche, Catal. des Mamm. et des
Ois., obs. en Algérie, 1858, p. 64.
Bromolaea monacha, Ch. Bp., Loche, Expl. scientif. de l’Algérie,
Hist. nat. des Ois. 1867, p. 199.
Bromolaea leucocephala, A. Br., Heuglin, Ornith. N. Ost Africas,
1869, L p. 359.
Französisch : Rieur à tête blanche.
Englisch: White-headed Rock-Chat.
Arabisch : Boupschira (in Gardâïa und den übrigen Städten der
Pentäpolis) ; Bou Aoud (nach Loche).
Fehlt bei Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algérie, 1846.
Fehlt bei Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855.
Loche, Catal. Mam. et Ois., obs. en Algérie 1858, p. 64.
Tristram, Ornith. of Northern Afrika, Ibis 1859, p. 298.
Fehlt bei Salvin, Five Month’s Birds’-nesting in the East.
Atlas, Ibis 1859.
Loche, Expl. scientif. de l’Algérie, Hist. nat. des Ois. 1867,
I, p. 199.
Fehlt bei Taczanowski, Übers, der Vögel Algeriens, Cab.
Journ. f. Orn. 1870.
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis 1871, p. 79.
Fehlt bei Dixon, on the Birds of the Province of Constantine,
Ibis 1882.
Dieser distinguirte, hervorragend schöne Rennschmätzer ist
gleich dem vorigen ein ausschliesslicher Wüstenbewohner. Er
geht tief in die Wüste hinein und kommt nicht einmal am nördlichen
Rande der Sahara vor. Dort wird er durch die grössere
und bedeutend robustere Form der Bromolaea leucura ersetzt,
welche wiederum nicht die nördliche Saharagrenze überschreitet.
Überall, wo in der grossen Wüste Berge und Höhenzüge auf-
treten, wird man den schönen Vogel antreffen, auch in den
Oasendörfern, in Sonderheit aber an den einsamen Karawansereien
und isolirt gelegenen Bordjs ihn nicht vermissen. Wo
immer nur das Gelände hügelig und dabei steinig wird, wo tief
ausgewaschene Flussbetten sich hinschlängeln und hohe, trockene
Uferwände zu beiden Seiten sich erheben, wird man den weissköpfigen
Rennschmätzer gewahren. Dort treibt er unbekümmert
um den Menschen sein Wesen und theilt sein Wohngebiet mit
der ihm äusserst nahe stehenden Bromolaea leucopyga. Beide
sind echte Charactervögel der heissen Wüste und scheinen ausschliesslich
Afrika anzugehören, zum wenigsten aber typisch für
das afrikanische Gepräge zu sein. Bei Ouärgla auf dem bereits
öfters erwähnten Djebel Klima traf ich zuerst mit der Brom,
leucocephala zusammen, nachdem ich kurz zuvor die Brom, leucopyga
bereits kennen gelernt hatte. — Wir hatten die kleine
Anhöhe erstiegen und besichtigten oben die alte verfallene Stadt,
die vielleicht aus Römerzeiten herstammen mochte. Aber trotz der
köstlichen Fernsicht in die vor uns liegende Ebene, wo Ouärgla
mit seiner grossen Oase sichtbar wurde und das Gebiet der
Beni M’zab sich malerisch schön ausbreitete, hielt es uns nicht
lange droben. Die am Fusse des Tafelberges chaotisch umherliegenden
Blöcke verhiessen uns gute Beute und schleunigst
lenkten wir unsere Schritte wieder abwärts. Kaum waren wir
unten angelangt, als auch schon die Jagd auf den schwarzen
Rennschmätzer begann. Plötzlich gewahrte ich einen jener Gesellen
auf der Kante eines Felsens, der eine weisse Kopfplatte
zu haben schien. Nun hiess es denselben erlangen. Mit grösster
Vorsicht schlich ich ihn an und feuerte in dem Momente, als er
abfliegen wollte. Ich sah ihn stürzen und eilte flugs auf ihn zu,
um ihn aufzuheben. Aber o weh! Er war in eine tiefe Felsenspalte
und dabei so unglücklich gefallen, dass ich den Umherhüpfenden
nicht greifen konnte. Zu guterletzt flüchtete er unter
den Steinblock und war für mich verschwunden. In demselben
Augenblicke hörte ich meinen Schwager schiessen und sah ihn
einen Vogel aufheben. Von Weitem rief ich ihm fragend zu, ob
der Vogel einen weissen Kopf hätte. Als er mir dies bejahte,
konnte ich den Zeitpunkt nicht erwarten, bis ich den Schmätzer
zu Gesicht bekam. Da erwies er sich nun als der, dem ich
schon lange mit meinen Gedanken nachhing, als Bromolaea leu