
Berührt man aber Nest und Eier, so kann man sicher sein, dass
das §, selbst wenn die Eier schon bebrütet sind, sein Nest verlassen
wird. Die Eier sind sehr schön, auf meergrünem Grunde
rostfarben gefleckt und gepunktet, zumal am stumpfen Pole;
Diese Fleckenzeichnung pflegt bei S. auriia feiner zu sein als
bei S. stapazina, was möglicherweise als das einzige, wenn auch
gewiss nicht stichhaltige und maassgebende Unterscheidungsmerkmal
der Eier beider Arten gelten kann.
Ma a s s e und Bes c h r e i bu ng d e r Ne s t e r und gesamme
l t e n Eier :
I. Nest mit 3 Eiern (Gelege bestand aus 5) Batna, Pinienberg,
19. 5. 93.
Das Nest ist ein loser, unordentlicher Bau, bestehend aus
Grashalmen, Grasblättern, Ähren, Rispen und allerlei anderen
Pflanzentheilen. Die Nestmulde ist mit feineren Würzelchen und
mit schwarzen und weissen Pferdehaaren ausgelegt. Umfang
des Nestes: 45 cm; Durchmesser: 14,5 cm; Durchmesser der
flachen Nestmulde 8 cm.
Die schönen, etwas bauchigen Eier waren bereits stark
angebrütet, weshalb 2 Stück bei der Entleerung platzten. Die
3 vorliegenden Stücke sind auf lebhaft meergrünem Grunde
ziemlich stark rothbraun gefleckt, bespritzt und gepunktet, zumal
am stumpfen Pole, Wo sich die Zeichnung in Kranzform abiagert.
Zwischen den rothbraunen Punkten stehen vereinzelte, violett-
sepiafarbene Schalenflecken. Die Schale ist mattglänzend mit
feiner Porung.
a) 1,8 X 1,5 cm. b) 1,8 X 1,4 cm.
0 ,1 2 gr. 0,1 gr.
c) 1,7 X 1,4 cm.
0,1 gr.
II. 2 Einzeleier (ohne Nest) gefunden in Batna, Pinienberg,
19. 5. 93.
Die beiden Eier sind von gefälliger -(länglicher) Eiform,
etwas matter in der Grundfarbe als die vorhergehenden, mit
ganz feinen, rothbraunen Flecken, Schmitzen und Punkten, zumal
am stumpfen Pole bespritzt, worunter die violett sepiafarbenen
ebenfalls nicht fehlen.
a) 2 x 1,5 cm. fo) 1,9 X 1,4 cm.
0,13 gr. 0,12 gr.
III. Nest mit 2 Eiern, zugetragen in Batna vom Pinienberge,
22. 5. 93.
Da mir das Nest mit den beiden Eiern zugetragen wurde
und mir ersteres auffallend fest und solide gebaut erscheint und
dadurch den übrigen, auch in Tunis gesammelten Nestern der
Saxícola aurita nicht entspricht, will ich lieber die Beschreibung
und Maasse des Nestes zu geben unterlassen.
Die beiden Eier sind auf glänzendem, intensiv meei’grünem
Gründe auf der ganzen Oberfläche lebhaft rothbraun gefleckt und
gepunktet. Am stumpfen Pole untermischen sich auch die violett
sepiafarbenen Flecken.
a) 1,8 X 1,4 cm. b) 1,9 X 1,4 cm.
0,13 gr. 0,13 gr.
80. S a x í c o la s ta p a z i n a , (Linn.) 1788. — Schwarzkehliger
Gilbsteinschmätzer.
Motacilla stapazina, Linn. (partim) ap. Gmel. Syst. Nat. I,
pag. 966. (1788.)
Saxícola stapazina, (L.) Temm. Man. d’Orn I. pag. 239. (1820.)
Vitiflora rufa, Chr. L. Br., Yög. Deutschi. pag. 406. (1831.)
Saxicola stapazina, au ct.
Französisch: Motteux stapazin ou.Cul-blanc roux.
Englisch: Russett Chat.
Fehlt bei Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algérie, 1844.
Fehlt bei Malherbe, Faun. Ornith. de l’Algérie, 1855.
Loche, Catal. des Mamm. et des Ois., obs. en Algérie
1858, pag. 64.
Tristram, on the Ornith. of Northern Afrika, Ibis, 1859, p. 300.
Salvin, Five Months’ Birds’-nesting in the Eastern Atlas,
Ibis, 1859, pag. 307.
Loche, Expl. scientif. de l’Algérie, Hist. nat. des Ois., 1867,
I, pag. 204.
Fehlt bei Taczanowski, Uebers. der Vögel Algeriens, Cab.
Journ. f. Orn., 1870.
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis 1871, pag. 80.
Fehlt bei Dixon, Birds of the Prov. of Constantine, Ibis 1882.
Dieser wunderschöne Steinschmätzer steht dem vorigen
ausserordentlich nahe und theilt mit ihm dieselbe Verbreitung.
Er gehört wie jener der südwestlich-paläarktischen Region an