
dunkleren, graufarbigen Ton und in gleichem Verbältniss zeigen
auch die Schwingen eine bedeutend dunklere, schwarzgraue
Färbung. Die Schäfte der Schwanzfedern sind durchweg schwarzgrau,
bis auf die äusseren, welche weiss sind, mit Ausnahme
eines dunkelgrauen Keilflecks auf der Innenfahne. Die Unterseite
ist mit grau untermischt und jedenfalls nicht von so
ausgesprochener, zartweisser Färbung wie bei deserti. Der Hauptunterschied
liegt somit im Colorit, das bei deserti, Loche oberhalb
von einem wunderbar gesättigten, röthlich isabellfarbenen Gesammt-
tone ist, bei nana, Hempr. u. Ehrenbg. dagegen von einer Färbung,
die ein ausgesprochenes Dunkelgrau zeigt. Dieser Unterschied
ist ein so auffallender, dass ich kein Bedenken trage, die beiden
Arten von einander zu trennen und sie als geographisch getrennte
und differenzirte aufzufassen. Die mit Sorgfalt unternommenen
Messungen haben bei beiden Arten keine nennenswerthe Verschiedenheit
ergeben, doch halte ich die Östliche Form für ein
wenig stärker, als die westliche. Die am frischen Vogel genommenen
Maasse waren folgende:
<J, erlegt bei El Mouilah, am 1. 4. 1893. Länge: 11,5 cm;
Breite: 14 cm; Flügellänge: 5,7 cm; 1. Schwinge sehr kurz,
die 3. Schwinge die längste. Schwanz: 5 cm; Iris: schön gelb,
Beine: fahlgelb, Schnabel: hornfarben, Oberschnabel: dunkler,
als der Unterschnabel.
64. S y l v i a s u b a lp in a , Bonelli. 1820. — Bartgrasmücke.
Sylvia subalpina, Bonelli, in Temm. Man. d’Orn. I, pag. 214 (1820).
Sylvia passerina, Temm. Man. d’Orn. I, pag. 213 (1820).
Sylvia leucopogon, Meyer, Taschenbuch deutscher Vogelkunde,
III, pag. 91 (1822).
Curruca albistriata, Chr. L. Br., Vogelfang, pag. 229 (1855).
Französisch: Babillarde subalpine ou Bec fin passerinette.
Englisch: Subalpine Warbler.
Fehlt bei Malherbe, Catal. Rais. d’Ois, de l’Algérie, 1846.
Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855, pag. 12.
Loche, Catal. Mamm. et Ois., obs. en Algérie, 1858, pag. 69.
Fehlt bei Tristram, on the Ornith. of Northern Africa,
Ibis, 1859.
Fehlt bei Salvin, Five Month’s Birds’-nesting in the Eastern
Atlas, Ibis, 1859.
Loche, Expl. scientif. de l’Algérie, Hist. nat. des Ois., 1867,
I, pag. 243.
Taczanowski, Uebers. der Vögel Algeriens, Cab. Journ. f.
Orn. 1870, pag. 46.
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, pag. 84.
Fehlt bei Dixon, on the Birds of the Province of Constan-
tine, Ibis, 1882.
Der Bartgrasmücke begegneten wir auf unserer Wüstenreise
hier und da. Sie gefällt sich in den ariden Geländen, welche
mit Sträuchern und Büschen bestanden sind. Wo Genista und
Zizyphus wachsen, wird man sie nicht vermissen. Sie geht weiter
in die Wüste herab wie conspicillata. Eine hierhin gehörige
Tagebuchstelle citire ich vom Mittwoch, dem 5/4. 93: „Abritt um
10 Uhr von N’Gouça nach Ouärgla, wo wir gegen 2 Uhr eintrafen
Unterwegs ein prächtiges von Circus cineraceus geschossen,
und eine Sylvia subalpina, die ich mehrfach sah. Auf die kleinen
dunkelfarbigen Sylvien gab ich sorgfältig Acht, ob nicht möglicherweise
die braunflügelige Melizophilus provincialis — die fragliche
deserticola, Tristr. darunter sein könnte, aber es war immer
Alles und stets subalpina. Sylvia conspicillata sah ich ebenfalls
nicht mehr.“
Recht häufig war diese hübsche Sylvie in den Thälern des
Ouëd N’ça. Nester und Eier dieser Grasmücke sind mir diesmal
nicht zu Händen gekommen.
65. S y l v i a o r p h a e a , Temm. 1815. — Orpheussänger.
Französisch: Bec fin ou Fauvette orphée, la Fauvette, la grande
Fauvette.
Englisch: Orphean Warbler.
Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algérie, 1846.
Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855, pag. 12.
Loche, Catal. des Mamm. et des Ois., obs. en Algérie, 1858,
pag. 68.
Tristram, on the Ornith. of Northern Africa, Ibis, 1859, pag. 417.
Salvin, liv e Months’ Birds’-nesting in the Eastern Atlas,
Ibis, 1859, pag. 306.
Loche, Expl. scientif. de l’Algérie, Hist. nat. des Ois., 1867,
I, pag. 238.
Fehlt bei Taczanowski, UebeTS. der Vögel Algeriens, Cab.
Journ. f. Orn., 1870.