
ultramarinus. Erstere lebt viel vereinzelter, während ultramarinus
in ganzen Schwärmen die Pinien durchzieht —“ und unterm
12. April bemerkte ich: „Sehr viele Parus Ledouci getroffen,
— sie sind zu Paaren vereinigt — das <5, singt hüita, hüita’
hüita, dann dazwischen wie ein Baumläufer ein helles klü rufend,
so dass ich oftmals dadurch getäuscht wurde. Ich finde freilich,
dass diese Meise in Sitten, Betragen und Gewohnheiten grosse
Aehnlichkeit mit unserer Tannenmeise {Parus ater, L.) hat, kann
indessen nicht läugnen, dass sie auch Verschiedenheiten zeigt.
Obwohl ebenfalls der Hauptsache nach Bewohner der nadeltragenden
Bäume, fehlt sie doch auch anderen Beständen nicht
absolut. So traf ich sie mehrfach in den Steineichenwäldern bei
Lambessa auf dem Wege nach Ouëd Taga, wo ausser Juniperus
oxycedrus kein anderes Coniferengewächs den Boden zierte, und
fast ausschliesslich Steineichenbäume standen. In diesen letzteren
trieben sich die kleinen Vögelchen ebenso zutraulich wie in den
Aleppokiefern herum, und ich zweifle nicht, dass sie auch dort
als Brutvögel auftreten. Es ist also ein Irrthum von Taczanowski,
wenn er Parus Ledouci nur in Kiefernwäldern Vorkommen lässt.
Trotzdem, dass ich fleissig und unausgesetzt nach den noch wenig
gekannten Eiern dieser Art gesucht habe, ist es mir nicht geglückt
dieselben zu finden, was ich als ein bedauernswerthes
Manco in meiner Arbeit empfinde. Aber allem Anscheine nach
war es für die Fortpflanzung dieser Vögel noch zu früh an der
Jahreszeit, wie überhaupt in Batna die Vögel in weit vorgerückterer
Jahreszeit an ihr Fortpflanzungsgeschäft gehen, wie
im Teil und in der Sahara. Das erhellt aus naheliegenden
Gründen, da Batna, hochgelegen, einen ganz bedeutenden Temperaturunterschied
gegen das Tiefland aufweist und somit auch in
den Liebeserzeugungen der Vögel einen rückhaltenden Einfluss
übt und eine auffallende Verspätung zeigt. Auch bei der Section
der erlegten Weibchen stellte sich der Eierstock noch in sehr
reducirtem Maassstabe dar. Ich vermuthe, dass Parus Ledouci
in Erdlöchern oder zwischen Steinen nistet, da ich sie häufig
auf dem Boden nach solchen Schlupfwinkeln suchend angetroffen
habe. Dies steht im Einklang mit Malherbe, der in seinem
Catal. Bais. d’Ois. de l’Algérie, 1846, pag. 13 und 14 uns mit
einer derartigen Nistweise bekannt macht, indem er folgendes
bemerkt: „Je. dois cette mésange à l’obligeance de Mr. Ledoux,
officier du génie dans la province de Bône, auquel je l’ai dédiée.
Cet officier, qui s’occupe d’histoire naturelle avec un grand zèle
et avec succès, a pris le 16 avril 1842 un oiseau dans un nid
profond de 15 centimètres, pratiqué en terre dans la forêt de Ledoug.
Eine zweite Diagnose und correcte Beschreibung giebt
Malherbe in seinem Catal. Hais. d’Ois. de l’Algérie, 1846, pag. 13.
Abgebildet ist die Art im Ibis 1871 im Anschluss an Gurney’s
Arbeit über Algerien auf Tab. III und in Dresser’s Birds of
Europe.
Ma a s s e zw e i e r Vöge l .
a) S, erlegt in den Pinien bei Batna, 10. 4. 92.
Länge: 11 Ctm.; Breite: 17,5 Ctm.; Brustweite; 4,3 Ctm.;
Flügellänge: 7 Ctm.; Schnabellänge: l,2Ctm.; Lauflänge: 1,9,Ctm.;
Mittelzehe: 1,2 Ctm.; Nagel: 0,5 Ctm.; Aussenzehe: 0,8 Ctm.;
Nagel: 0,4 Ctm.; Innenzehe: 0,9 Ctm.; Nagel:'0,4 Ctm.; Hinterzehe:
1 Ctm.; Nagel: 1 Ctm. (Die Nägel über der Krümmung
gemessen.)
b) Ç, erlegt in den Pinien bei Batna, 10. 4. 92.
Länge: 10,2 Ctm.; Breite: 17,5 Ctm.; Brustweite: 4,3 Ctm.;
Flügellänge : 7 Ctm.; Schnabellänge: 1,1 Ctm.; Lauflänge: 1,7 Ctm.
(Läufe und Zehen sind bleigrau); Schwanz: 4,5 Ctm.
50. P a r u s u l t r a m a r i n u s , Bp. Bevue Zool. 1841.
Parus coeruleanus, Malh. Revue Zool. 1842, — Ultramarinmeise.
Französisch: Mésange bleuâtre ou à dos bleu.
Englisch: Utramarine Titmouse.
Arabisch: Bou aschra, in der Umgegend von Batna.
Bou reziza (nach Loche).
Malherbe, Catal. Rais d’Ois. de l’Algérie, 1846, pag. 42.
Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855, pag. 17.
Loche, Catal. des Mainm. et Ois., obs. en Algérie, 1858, p. 17.
Fehlt bei Tristram, ontheOrnith. ofNorthern Africa,Ibis, 1859.
Salvin, Five Months’ Birds’-nesting in the Eastern Atlas,
Ibis, 1859, pag. 310.
Loche, Epi. scientif. de l’Algérie, Hist. nat. des Ois, 1867,
I, pag. 300.
Taczanowski, Uebers. der Vögel Algeriens, Cab. Journ. f.
Orn., 1870, pag. 41.
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, pag. 86.
Dixon, on the Birds of the Prov. ofConstantine,Ibis,1882,p.569.