
Uebrigens mögen die Maasse bei diesen Vögeln überhaupt innerhalb
bestimmter Grenzlinien variiren und auf individuelle Verschiedenheit
zurückzuführen sein, eine Thatsache, die wir
gerade bei der Rabensippe oft genug constatiren können, und
die ähnlicher Fälle auch bei anderen Vogelgruppen nicht entbehrt,
z. B. bei den grossen Möven (Silbermöven, Mantel- und
Heringsmöven), auch bei Raubvögeln u. a. mehr.
Die Maasse des am 1. 5. 92 erlegten waren folgende':
Länge: Von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende: 58 Ctm.;
Breite: 115 Ctm.; Brustweite 18 Ctm.; Flügellänge: 42,5 Ctm.;
Schnabellänge: 7 Ctm.; Schnabelhöhe an der Basis: 2,8 Ctm.;
Seitliche Schnabeldicke: 2 Ctm.; Schwanz: 25 Ctm.; Lauf: 7 Ctm.
a) Gelege von 5 Stück aus einem Horste von einer Aleppo-
Kiefer (Pinus halepensis), Batna, 11. 5. 92.
Die schönen, für die Gattung Corvus durchaus characte-
ristischen Eier sind auf meergrünem Grunde grob olivgrün gefleckt
und mit matt-aschfarbenen Flecken, Punkten und Kritzeln
bedeckt. Eins ist sehr hell in der Grundfarbe, 2 andere mit
einem Netz feiner Kritzelzeichnungen auf der Oberfläche versehen,
4 in gefällig schöner Eiform, das 5. auffallend gestreckt. Die
Eischale zeigt, durch die Loupe gesehen, eine ölige Glaüzfarbe
und ist mit tiefen Narben, Rissen, sowie aufliegenden Erhebungen
und Querwulsten versehen.
a) 4,9 X 3,1 cm. b) 4,8 X 3,1 cm.
1.67 gr- 1,90 gr.
c) 4,9 X 3,1 cm. - d) 4,9 X 3,1 cm.
1.68 gr. 1,82 gr.
e) 5,3 X 3 cm.
1,99 gr.
b) 2 Eier (frisch), zugetragen in Oued N’ca, 22. 4. 93. (Horst
in einer Terebinth-Pistacie.)
Die Eier bilden eine hübsche Varietät und sind bedeutend
blassfarbener im Grundton als die vom vorbeschriebenen Gelege.
Sie sind auf der Oberfläche über und über mit feiner Punkt-
und Kritzelzeichnung besäet, im üebrigen mit dergleichen olivgrünen
und matt-aschfarbenen Flecken, Punkten und Schmitzen
versehen. Sie maassen:
a) 4,7 X 3 cm. b) 4,5 X 3,5 cm.
38. P i c a m a u r i t a n i e n , Malh., Mém. de la société d’Histoire
naturelle de Metz, 1843. — Maurische Elster.
Französisch: Pie de Mauritanie.
Englisch: Moorish Magpie.
Arabisch: L’Agaag.
Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algérie, 1846, pag. 8
(diagnosis et descriptio).
Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855, pag. 19.
Loche, Cat. des Mamm. et Ois., obs. en Algérie, 1858, pag. 51.
Tristram, on the Ornithol. ol Northern Africa, Ibis, 1859,
pag. 292.
Salvin, Five Months’ Birds’-nesting in the Eastern Atlas,
Ibis, 1859, pag. 312.
Loche, Expl. scientif. de l’Algérie, Hist. nat. des Ois., 1867,
I, pag. 118.
Taczanowski, Uebers. der Vögel Algeriens, Cab. Journ. f.
Orn., 1870, pag. 48.
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, pag. 294.
Fehlt bei Dixon, on thè Birds of thè Province of Constan-
tine, Ibis, 1882.
Die maurische Elster habe ich im Jahre 1892 in der Umgegend
von Batna häufig angetroffen, begegnete ihr aber im
nächsten Jahre zu derselben Jahreszeit und in derselben Locali-
tät nicht wieder. Woran das gelegen haben mag, weiss ich
nicht, denn zu übersehen ist der auffällige Vogel gewiss nicht.
Er dürfte mir auch schwerlich entgangen sein, da ich stets mein
besonderes Augenmerk auf ihn gerichtet hielt. Umgekehrt traf
ich einen anderen Vogel, der ebenfalls mein grösstes Interesse
beanspruchte, im Jahre 1893 recht häufig bei Batna, während ich
ihn im vorhergehenden Jahre nur ganz flüchtig einmal gewahrte,
nämlich die Ringeltaube ÇPalumbus torquatus, Kaup.), der ich
fleissig nachstellte, da sie gerade dort (in den Aurèsbergen) nach
Buvry eine besondere Art darstellen sollte. Diese Beobachtung
mag deutlich für die fortwährende Verschiebung der Arten
sprechen, die sich aus noch unbekannten Ursachen und Gründen
alljährlich in bald krasser, bald wenig wahrnehmbarer Form vor
unseren Augen vollzieht. Einen nicht unwesentlichen Factor
mag dabei das Wasser abgegeben haben, denn im Frühjahr 92
standen die Schleusen des Himmels über Batna fast täglich ge-
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