
an und fur sich und beansprucht nach meiner Schätzung mindestens
14 Tage, m der Regel wohl 2 1 -2 5 Tage vom Beginn
an gerechnet bis zur Vollendung. Die Länge der Röhre schwankt
zwischen 1 /, 2, ja bis 21/* Meter und darüber. Die an den
Nestern geschossenen Vögel weisen deutlich Spuren des Grabens
am Schnabel und an den Füssen auf. Ich vermuthe daher, dass
beide Organe dabei zur Verwendung kommen. Mit dem leichten
immerhin harten Schnabel mag die Röhre gemeisselt und geglättet,
mit den bekrallten Füssen das lockere Erdreich aus derselben
entfernt werden. Eine frisch gegrabene Röhre kennzeichnet
sich leicht durch den Bodenstaub, der vor dem Eingänge angesammelt
ist. Am 9. Mai untersuchte ich die Röhren in Ouëd
Biscra bei Mouleüna, wo ich eine grössere Colonie Nester
vorher entdeckt hatte. Die Vögel standen im Anfangsstadium
des Eierlegens, da ich mehrere Röhren grub, welche noch keine
Eier enthielten und nur eine einzige, in der ich ein Ei vorfand
Demnach würde das volle Gelege etwa um Mitte oder Ende
Mai zu suchen sein. Die muldenartige Vertiefung, welche zur
Aufnahme der Eier bestimmt ist, enthält nach meinen Erfahrungen
nicht die geringsten Neststoffe, wie Moos, Gras, Halme, Federn etc
wohl aber ausgespieenes Gewölle von Insectenleibern, welches
sich mullartig unter die Eier breitet. Das Einzelei, welches ich
zweifellos Merops apiaster zuschreibe, da ich den Vogel beim
Herausfliegen aus der Röhre deutlich erkannte, ist auffallender-
weise etwas grösser und stärker als die Eier, welche ich in
Tunis (Monastir) nahm, characteristisch nach Form und Farbe
und ergiebt, gemessen, die Maasse: ’
2,5 X 2,1 cm.
0,45 gr.
30. Merops p e rsicu s, Pallas. 1 7 7 3 . —
Persischer od. egyptischer Bienenfress'er.
Merops aegyptius, Forsk. 1775.
Merops superciliosus, Vieill. (nee Linné) 1817.
Merops Savignyi, Audouin. 1825.
Französisch: Guêpier d’Egypte.
Englisch: Egyptian Bee-eater.
Arabisch: Schrägrag (Biscra und Umgegend)
wird deutlich unterschieden von Merops apiaster.
Fehlt bei Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algérie, 1846
Malherbe, Faune Qrnith. de l’Algérie, 1855, pag. 10.
Loche, Catal. des Mamm. et Gis., obs. en Algérie, 1858, p. 94.
Fehlt bei Tristram, on the Ornith. of Northern Africa,
Ibis, 1859.
Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nesting in the Eastern
Atlas, Ibis, 1859.
Loche, Epi. scientif. de l’Algérie, Hist. nat. des Ois., 1867,
II, pag. 91.
Fehlt bei Taczanowski, Uebers. der Vögel Algeriens, Cab.
Journ. f. Orn., 1870.
Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, pag. 75.
Dixon,' on the Birds of the Province of Constantine, Ibis,
1882, pag. 560.
Dieser herrliche Bienenfresser verdient eine eingehendere
Schilderung. Er ist im südl. Algerien eine keineswegs seltene
Erscheinung und prävalirt in manchen Districten ganz entschieden
über seinen europäischen Vetter. Er tritt südlich vdn
Biscra in der Wüsten- oder Sebkhaebene häufig auf. In den
Oasen, welche sich am Ouëd R’ir erheben und sich kettenförmig
bis nach Touggourt und darüber hinaus ziehen, wird man den
persischen Bienenfresser allerorts gewahren, zumal an den Rändern
der Oasen, die mit den feinblättrigen Tamariskenbüschen bestellt,
sind, auf und an denen dieser Prachtvögel zur glänzendsten
Staffage der Gegend wird. Ob er dort immer so häufig gewesen
ist, wie er es ohne Zweifel jetzt ist, möchte ich fast bezweifeln,
da es mindestens auffällig ist, dass er von Tristram gar nicht,
von Malherbe und Loche nur als seltene Zugvogelerscheinung
erwähnt wird. Auch Taczanowski nennt diese Art nicht, obschon
er doch gerade die von ihr häufig bewohnten Gegenden bereist
hat. Dagegen sprechen Gurney und Dixon eingehend über diesen
Vogel, und ihnen haben wir die ersten diesbezüglichen Nachrichten
aus Algerien zu verdanken. Für das südliche Tunesien
wird Merops persicus zuerst von Stanislaus Alessi erwähnt in
einer Liste, welche der italienische Sammler gelegentlich einer
Frühjahrsreise nach Nefza und dem Djerid (1892) zusammenzustellen
Gelegenheit hatte.1)
% Ich darf es nicht unerwähnt lassen, dass in dieser Liste, welche
einer verdienstlichen Beschreibung der noch unbekannt gewesenen Eier
von Alaemon Margaritae hintan gesetzt worden ist, einige Irrthümer
unterlaufen sind, die einer Berichtigung harren. Statt Aquila brachydactyla
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