
hon habe ich mir den Kopf zerbrochen, weshalb ' er wohl diese
Bezeichnung auf sich gezogen hat, konnte es aber immer nicht
ei fahren. Da befand ich mich eines Tages in Ferme Dufour und
mss mich von einem dortigen Beduinen - Houdir mit Namen
be8leiten- Der schnitt ein merkwürdiges Gesicht und zeigte
sich überhaupt, im Gegensatz zu den früheren Jagdtagen, missm
u tig , vergrämt und verdriesslich. Plötzlich änderte sich sein
Gesicht als 2 Wiedehopfe auf der Bildfläche auftauchten. Inständig
bat er mich, einen solchen zu schiessen. Als ich es ihm
zu Gefallen gethan, schnitt er ihm eiligst den Hals durch
murmelte die prophetischen Worte ,,Bë ïsm lïllâhï el rächmähn
el rachihm, Allah hü äkbar“ *) und eilte von dannen. Befragt
über das geheimnissvolle Thun, gab er meinem Araberjungen
Achmed zur Antwort: Seine Mutter läge im Sterben, doch nun
hatte er ein Mittel, sie zu heilen. Er würde ihr den Kopf des
ebib auf die Brust legen : der hat eine wunderbare Kraft und
wird sie vom Tode erretten!
29. Merops a p ia ste r, Linn. 1766. —
Europäischer Bienenfresser.
Französisch: Guêpier vulgaire ou chasseur d’Afrique.
Englisch: Common Bee-Eater.
Arabisch: Mëmuna.
Malherbe: Catal. Rais. d’Ois. de l’Algérie, 1846, pag. 38.
Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855, pag. 10.
Loche, Catal. des Mamm. et Ois., obs. en Algérie, 1855, p. 93.
Tristram, on the Ornith. of Northern Africa, Ibis 1859
pag. 435. ’ ’
Salvin, Five Months’ Birds’-nesting in the Eastern Atlas,
Ibis, 1859, pag. 303.
Loche, Expl. scientif. de l’Algérie, Hist. nat. des Ois., 1867
II, pag. 91.
Fehlt bei Taczanowski, Uebers. der Vögel Algeriens, Cab
Journ. f. Orn., 1870.
Gurney, jr., on the Ornth. of Algeria, Ibis, 1871, pag. 74.
Dixon, on the Birds of the Province of Constantine, Ibis
1882, pag. 560. 1
*) Uebers etzt : Im Namen Gottes des Allbarmherzigen; Gott ist grösser.
Der europäische oder gemeine Bienenfresser ist eine häufige
Erscheinung in ganz Algerien. Er ist selbstredend Zugvogel in
den dortigen Ländern und erscheint als solcher ungefähr um
die Mitte April. Dann beleben sich plötzlich die dürren Landstriche
mit diesen herrlichen Vögeln, deren weitschallende
Stimmen sie schon von ferne ankündigen. Ich habe sie überall
angetroffen, in Biskra und den benachbarten Oasen, in El Käntara,
in Batna und auch auf der Wüstenreise in Ouärgla. Es war am
6, April, als ich mit Herrn W. abends eine kleine Recognocirungs-
tour in die Umgegend Ouärglas unternahm. Wir standen etwas
ermüdet an eine Lehmmauer gelehnt und schauten ziemlich
gleichgültig in’s All hinein, als plötzlich eine grosse Schaar
Bienenfresser auf uns zugeflogen kam. Wir verhielten uns möglichst
ruhig, um uns den Genuss beim Anblick dieser herrlichen
Geschöpfe nicht entgehen zu lassen. Das war ein nimmer endenwollendes
Gewoge über den majestätischen Dattelpalmen, die im
Reflex der Abendsonne standen. Lebendigen Edelsteinen gleich
funkelten die Federn zu uns herüber und machten uns sprachlos
vor Erstaunen; dazu die anmuthige Gestalt und der berückende,
schwaibenartige Schwebeflug. Sie suchten ihre Schlafplätze in
dem heiligen Dome der Natur und setzten sich reihenweise auf
die Wedel der hochgewachsenen Dattelpalmen. Dann flogen sie
plötzlich wieder auf, kreisten einen Augenblick über der Schlafstätte
und fielen dann wieder zu den lockenden, sitzengebliebenen
Genossen ein. Welche Würde, welche Hoheit in der grossartigen
Natur! Nur der kann die Weihe derselben ermessen und verstehen,
dem es vergönnt war, Aehnliches mit seine nleiblichen
Augen zu schauen.
Merops apiaster ist häufiger Brutvogel in Algerien. Ich
habe seine Röhren in den Uferwänden des Oued Biscra und des
Oued Djedi gefunden, wo Bienenfresser in grossen Colonien
nisteten. Diese Röhren werden alljährlich neu von ihnen gegraben
und mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit vollendet.
Vermuthlich betheiligen sich beide Geschlechter an der Herstellung
derselben, da ich den einen durch das Graben ermüdeten
Vogel aus der Röhre abfliegen sah, während der andere
davor weilte, der alsbald die Arbeit fortsetzte. Mit dieser
Arbeit beginnen sie bald nach der Ankunft an ihren Brutstätten
und setzen sie unermüdlich bis zur Fertigstellung fort. So rasch
das Graben vor sich zu gehen scheint,, so schwer, ist die Arbeit