
blicklieh jedoch bin ich nicht im ¡Stande die Oonsequenzenobiger
Angabe zu ziehen und die algerische Form als subspecifisch verschieden
vom Capr. europaeus anzusehen.
In den Aurèsbergen ist der Ziegenmelker ohne jeden
Zweifel Brutvogel, er ist in Batna ausserordentlich häufig und
kommt allabendlich über die Mauern der Stadt geflogen, um
zwischen den Häusern und auf den Strassen Jagd nach Kerb-
thieren zu machen. Ebenso häufig sind diese Vögel auf den
Chausseen, wo man sie bei abendlichen Spaziergängen massenhaft
antreffen kann.
Ich gebe die Maasse von drei am 11. 5: 92 auf dem Djebel
Aurès bei Batna erlegten tf.
(Im Fleisch gemessen.)
a) Länge: 24 Ctm.; Breite: 45 Ctm,'; Brustweite 7,5 Ctm-
Flügellänge vom Bug: 17,5 Ctm.; Schnabellänge: 3,2 Ctm/-
Lauf: 1,7 Ctm.; Schwanz: 12 Ctm.
b) Länge: 24 Ctm.; Breite: 46,5 Ctm.; Brustweite: 7,5 Ctm •
Flügellänge vom Bug: 18 Ctm.; Schnabellänge: 3,2 Ctm.- Lauf!
1,8 Ctm.; Schwanz: 13 Ctm.
c) Länge: 25,5 Ctm.; Breite: 46,5Ctm.; Brustweite: 7,5Ctm.;
Flügellänge vom Bug: 18,5 Ctm.; Schnabellänge: 3,3 Ctm.-
Lauf: 1,7 Ctm.; Schwanz: 14 Ctm.
Ein im Jahre 1893 ebenfalls bei Batna erlegtes Ç ist in
allen Theilen etwas schwächer und weist durchweg geringere
Maasse als das S auf.
19. C a p r im u lg u s a e g y p t iu s , Licht. 1823. —
Aegyptische Nachtschwalbe.
Caprimulgus isabellinus, Tempi. 1824.
Caprimulgus arenicolor, Sev. 1875.
Französisch: Eugoulevent isabelle.
Englisch: Egyptian Goatsucker.
Arabisch : El Häma.
Fehlt bei Malherbe, Catal. Rais d’Ois. de l’Algérie, 1846.
Malherbe, Faune Ornith. de l’Algérie, 1855, pag. 9.
Loche, Catal. des Mamm. et des Ois., obs. en Algérie 1858
pag. 97.
Fehlt bei Tristram, on the Ornith. of Northern Africa
Ibis, 1859.
Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nesting in the Eastern
Atlas, Ibis, 1859.
Loche, Epl. seientif. de l’Algérie, Hist. nat. des Ois, 1867,
II, pag. 105.
Fehlt bei Taczanowski, Uebers. d. Vögel Algeriens, Ibis, 1870.
Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornth. of Algeria, Ibis, 1871.
Fehlt bei Dixon, on the Birds of the Province of Constantine,
Ibis, 1882.
Die ägyptische Nachtschwalbe habe ich nur in den südlichen
Gebieten von Biscra angetroflfen und bin ihr niemals bei Batna
begegnet. Am 31. März 1892 erlegte ich das erste Stück dieser
ausgezeichneten Art bei Moulëïna, auf der Hälfte der Wegstrecke
von Biscra nach dem Bordj-Saada. Auf der Jagd nach dem
herrlichen Merops persicus begriffen, ging plötzlich vor meinen
Füssen ein Ziegenmelker hoch, den ich sofort — leider mit
grobem Schrote — herabschoss. Schon im Auffliegen erkannte
ich den Vogel an seinem sandfarbenen Colorit als Caprimulgus
aegyptius. Eine gerade vorbei ziehende Karawane war auf den
Schuss aufmerksam geworden, und als mich die Leute grüssten
und den Vogel in meiner Hand sahen, nannten sie mir den
landesüblichen Namen (El Häma) desselben.
Am 14. April kehrten wir nach achttägiger Abwesenheit von
Batna wieder nach Biscra zurück, und ich entnehme unter dem
15. April meinem Tagebuche folgende Stelle. „Um 5 Uhr morgens
nach Bördj-Saada gefahren. Es war ein wundervoller Morgen,
den Vollmond hatte ich auf der einen Seite, während die Sonne
auf der anderen wie ein glühender Feuerball aufging. Bei
Moulëïna liess ich anhalten, und wie ich aus dem Wagen steige,
fliegt ein Paar Cursorius auf und lässt sich unweit des Weges
nieder. Ich schiesse und verwunde das Ç, welchem ich nachgehe.
Aber die auffliegenden Wanderheuschrecken verwirrten Augen
und Sinne, und vor lauter Heuschrecken sah ich auch wahrscheinlich
den Cursorius nicht auffliegen. Beim Weitergehen
fliegt ein Caprimulgus aegyptius vor mir auf und wird mit
Vogeldunst herabgeschossen. Er erhielt den Schuss ganz von
hinten, wobei leider die meisten Schwanzfedern ausgeschossen
wurden. Ich vermuthete nach dem Abstreichen des Vogels, dass
es ein Ç war, musterte genau die Stelle, wo er aufgeflogen war und
fand richtig ein Ei auf dem Boden liegend. Zu meinem grössten
5*