
die Gestalt eines Adlerschnabels wiedergeben soll und daher den
arabischen Namen Pic-Nif-Enser trägt. Die allerdings sehr pittoreske
Formation schien mir für die Anlage von Raubvogelhorsten
vortrefflich geeignet zu sein, was mir später vielfach von
dem mich zur Jagd begleitenden Araberjungen Achmed bestätigt
wurde. Ich sah Milvus ater, Buteo desertorum, hin und wieder
Falco Feldeggi und in wahrer Unmenge Thurmfalken, welche
den zahlreichen Heuschreckenschwärmen auflauerten und ihre
unausgesetzten Begleiter waren. Besonders erwähnenswerth ist
die Station Les Lacs. Sie liegt an einem grossen Wasserbecken,
welches durch den Bahnkörper in anscheinend zwei gleiche
Hälften getheilt wird. Das Wasser scheint nur geringe Tiefe
zu haben und wird gegen den Sommer hin wahrscheinlich völlig
ausdünsten. Jetzt schlugen die Wellen trotzig an den Eisenbahndamm,
und mitten im Gewässer sah man Reihen purpur-
rother Flammingos stehen oder Schaaren von Enten und Blässhühnern
lustig herumschwimmen. Der Strand wimmelte von
allerlei kleinerem Seevolk: Mornell- und Seeregenpfeifer, Alpen-
und Zwergstrandläufer, Wasserläufer u. dgl. Der thonartige Boden
ist dicht bestanden mit der Salycornia und drückt dadurch der
Gegend den charakteristischen Stempel der Sebkha auf. Malerisch
zumal nehmen sich die grossen und zahlreichen Viehheerden aus,
welche von Beduinenkindern beaufsichtigt werden. Hier musste
auch ein Stück Hornvieh gefallen sein, denn der Eisenbahnzug
scheuchte unzählige Aasgeier vom Boden auf, die nun in spiralförmigen
Kreisen durch den klaren Aether zogen und einen
herrlichen Anblick gewährten. Von nun an steigt die Bahn
wieder allmählig und gewinnt bei Batna die Höhe von 1025 M.
Die Berghöhen, welche Batna ringförmig einschliessen, zeigen
Waldcharakter, und deutlich kann man von der Bahn aus Pmien-
bestände, Thujabäume (Callitris) und Wachholderbüsche wahr-
nehmen, so zumeist auf der östlichen Seite, auf den Ausläufern
des mächtigen Auresgebirges, während der westlich schön geformte
und in eine Hutspitze auslaufende über 2000 M. hohe
Djebel Touggour zu weit entfernt liegt, um die wenngleich deutlich
sichtbare Bewaldung nach der Art des Bestandes erkennen
zu können. Batna selbst liegt im Thale einer fruchtbaren Ebene,
die bis an den Fuss der Berge mit Gersten- und Weizenfeldern
bestellt ist. Die Ebene birgt in unendlichen Mengen Kalander-
und Feldlerchen, auch Hauben- und Isabelllerchen, Brachpieper,