
HEIMKEHR DURCH SIBIRIEN.
Im ersten Zelte sah man eine Braut, die kostbare Kleider und das „Saukeleh“ trug, einen
zuckerhutförmigen Hut von etwa zwei Fuss Höhe. Er ist mit silbernen vergoldeten Buckeln und
mit Perlen und Korallenschnüren geschmückt. Dieser Kopfputz, den Bräute und junge Frauen
während des ersten Jahres der Ehe tragen, kommt jetzt ausser Gebrauch. Auch einige Kirgisenmädchen
waren anwesend, die an einheimischen Stickereien arbeiteten.
Im nächsten Zelte wurde dem Thronfolger die Herstellung kirgisischer Käsesorten vorgeführt
sowie die Herrichtung der Häute zur Herstellung von ledernen Gefässen, Webereien und andere
Proben kirgisischer Industrie.
Es folgte eine Ausstellung alter kirgisischer Waffen und Trachten. Ausser Panzerhemden,
Helmen, Lanzen, Schwertern, Bogen und Pfeilen, den Resten der höchsten Periode im Leben des
KOSAKENCONVOI DES .GROSSFÜRSTEN -THRONFOLGERS.
kirgisischen Volkes, enthielt das Zelt einige Gegenstände von historischem Interesse: einen Zobelmantel,
einen Gürtel und einen mit Edelsteinen geschmückten Säbel, ein Geschenk von Katharina II.
ah den Kirgisensultan Wali, als er 1782 als'Chan der Mittlern Horde bestätigt wurde.
Der Inhalt des nächsten Zeltes sollte das häusliche Leben einer reichen Kirgisenfamilie darstellen.
Hier befanden sich verschiedene Delicatessen der Kirgisen: gesottenes Hammelfleisch, wie
es den Gästen vorgesetzt wird, die besten Theile des Thieres überragt von dem gesottenen Kopfe.
Auch Pilaw, gesottenen Reis mit Hammelfleisch, und andere Proben der kirgisischen Kochkunst gab es.
Das der Jagd gewidmete Zelt war mit den Fellen von Panthern, Luchsen, Füchsen, Hirschen
u- s. w. behängen; ein lebender Fuchs und eine junge Antilope waren darin. Auch eine Sammlung
von Falken mit ihren Hauben war ausgestellt (die Kirgisen üben noch die Falkenbeize),
sowie Felle und Gewehre, und zwar Luntenflinten und Percussionsgewehre.
DURCH DIE STEPPE.