
Die Geschichte des Landes vor der Eroberung Sibiriens durch Jermak ist nur in dürftigen
Umrissen bekannt
Das am rechten Ufer des Irtysch-Stromes sich hinziehende Gehänge der Stadt Tobolsk war
damals von den Tataren besiedelt. Auch die Höhe selbst, Anafeiskaja-Berg genannt, auf tatarisch
Anafgaly, war von ihnen besetzt und bot einen strategisch werthvollen Stützpunkt Der Name
kommt vom arabisch-tatarischen Wort „alafga“ und bezeichnet die „Krone“ . Einer der Haupt-
vorsprünge des Anafeiskaja-Berges, auf welchem ursprünglich Tobolsk angelegt war und der im
Alterthum „Altun-arginak“ hiess, gab an den Strom Goldsand ab. Auf diesem Berge standen
im Umkreise von mehrern Kilometern die Bergstädtchen der Chane, in denen diese mit ihren
Familien und Verwandten wohnten.
STRASSE IN TOBOLSK.
Die erste russische Befestigung von Tobolsk wurde durch Daniel Tschulkow im Jahre 1587
auf einem Berge angelegt, auf dem Troizkij-Vorsprung, wo heute die Sophienkathedrale steht.
Als die Festung den Bedürfnissen nicht mehr genügte, bauten im Jahre 1594 die fürstlichen
Wojewoden Merkurius Tscherbatow und Michael Wolkonskij auf demselben Bergvorsprunge eine
neue Stadt und umgaben sie mit einem starken Palissadenring.
Der hochgesinnte erste Gouverneur von ganz Sibirien, Fürst M. P. Gagarin, verwendete in den
Jahren 17 14—16 die ihm zugeschickten schwedischen Kriegsgefangenen aus der Schlacht von
Pultawa dazu, hier eine Festung zu erbauen.
Mit dem Jahre 1780 beginnt der Bau des Statthaltereipalastes, dem ein Thronsaal mit
ThronsesseLnicht, fehlen durfte. Zur feierlichen Eröffnung der Statthalterei in Tobolsk wurden
Kirgisen-Sultarie, Ostjaken-Fürsten, Samojeden-Häuptlinge und Wogulen Weiteste berufen.