
Gegen Sonnenuntergang langte Seine Kaiserliche
Hoheit in dem von Burjaten eingerichteten Lager an,
wo er feierlichst empfangen wurde. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten
des Lagers war ein grosses Mongolenzelt,
das die Eingeborenen dem Thronfolger zum
Geschenk machten. Er wollte darin die Nacht verbringen.
Das Zelt war fürstlich ausgestattet. Rechts vom
Eingänge stand ein Bett mit einer seidenen Decke. Der
Thür gegenüber war eine Art Thron mit einer hohen
Lehne und ein Sofa. Links vom Eingänge stand ein
Tisch für die Burchane, die Götterbilder, mit einer Sammlung
silberner Gultusgegenstände. Auch eine Anzahl
Kisten und Truhen einheimischer Arbeit waren vorhan-
mongolischEr Grenzwächter. den. Der Fussboden war mit Tuch und Teppichen
bedeckt.
Zum Zeichen seiner besondern Huld für die Burjaten
Hess sich der Grossfürst-Thronfolger mit den Häuptlingen photographisch aufnehmen.
Den Empfang des Thronfolgers in Tschita und in den ändern Städten und Niederlassungen
längs des Reiseweges schildern, hiesse immer und immer wieder von stürmischen Bezeigungen
der Ergebenheit sowol seitens der Russen als auch der Eingeborenen berichten.
Am 2. Juli fand ein Frühstück
in dem buddhistischen Kloster Azagat
statt Innerhalb dessen Umzäunung
war ein geräumiges Zelt aufgeschlagen.
Vor dem Eingang hatten sich
auf der einen Seite die Vertreter
derjenigen Familien aufgestellt, die
nahe dem Flusse Kurba wohnen,
die lamaistische Geistlichkeit der
Gegend mit ihrem Hauptvorstand
Bandida-Chamba-Lama Gömbojew
und die burjatischen Honoratioren.
Auf der ändern Seite standen die
Vertreter der bargusinischen Burjaten
(vom Baikal-See) und der Tungusen.
Die Burjaten bewillkommneten den
hohen Gast nach altindischer Sitte mit
Darbringung seidener Schärpen. Seine
Kaiserliche Hoheit besuchte alsdann
den burjatischen Tempel und betrachtete
sich das Schauspiel des mystischreligiösen
Tanzes Zam, der innerhalb
des Klosters aufgeführt wurde. k o s a k e n ju n g e n .