
HEIMKEHR DURCH SIBIRIEN.
Von Nertschinsk ging die Reise auf dem Landwege in offenem Wagen weiter. Die Halte
an den unterwegs gelegenen Niederlassungen waren wahre Festtage für die Bewohner derselben,
und diese ergriffen begierig die Gelegenheit, ihrer herzlichen Ergebenheit in enthusiastischer Weise
Ausdruck zu verleihen.
In Kniasche-urulga begrüssten die Tungusen den Thronfolger. Im Hause Gantimurow’s,
des Chefs der Tungusen-Stämme, wurde ein Frühstück
eingenommen, dessen Menu zum Theil aus einheimischen
Gerichten bestand.
Gelegentlich eines Haltes aus Anlass
des Pferdewechsels wurden die
Burjaten zum ersten mal dem Thronfolger
vorgestellt Sie gaben
vor ihm Proben ihrer Geschicklichkeit
im Zureiten
der Pferde zum besten.
Eine Heerde wilder
Pferde weidete
in der Nähe;
die Einge-
ENTHÜLLUNG
DES MURAWIEW-DENKMALS.
borenen fingen mehrere derselben ein. Ein berittener
Burjat warf einem von ihm ausgewählten Pferde eine
Schlinge um den Hals, drehte sie mit Hilfe eines Stockes
enger und enger zusammen und brachte so das Thier in
einen athemlosen erschöpften Zustand. Dies alles fand während eines wilden Galopps statt Das
gefangene Pferd kämpfte gewaltig um seine Freiheit und zwang den, der es gefangen nahm,
alle seine eigene Geschicklichkeit und die seines Thieres aufzuwenden, um die Bemühungen
seines Opfers zu vereiteln. Halb erdrosselt hielt das Pferd endlich still, um sofort von einem
Schwarme Unberittener umgeben zu werden, die es an Ohren, Mähne und Beinen festhielten,
während es gesattelt und aufgezäumt wurde. Nachdem das Thier gefunden hatte, dass keine
Bewegung, kein Ausschlagen und Bocken den Reiter abwerfen könnte, ergab es sich endlich in
sein Schicksal
SIBIRISCHER KNÜPPELWEG.