
stolz darauf sind, wenn ihre Landsleute für ihre Geistesarbeit Diplome erhalten, - von- den Städten
oder Klassen, aus denen die Glücklichen hervorgingen, ganz zu schweigen. Den Erfolgreichsten
zu Ehren werden ständige Triumphbogen errichtet
Die Hochachtung, die man der Literatur .entgegenbringt, ist im allgemeinen ausserordentlich
entwickelt. Jeder mit Schriftzeichen buntgesprenkelte Lappen wird von den Chinesen werthgehalten.
In Kanton und Schanghai, wahrscheinlich auch in ändern Städten, gibt es. Gesellschaften, die
Kulis miethen, um in den Strassen weggeworfene Papiere mit Schriftzeichen sorgfältig zu .sammeln;
die sie dann verbrennen,, damit ja nur kein unwürdiger-Gebrauch (die Schriftzeichen verunreinigen
BURJATEN. . ,
könnte, die von den hervorragendsten geistigen Führern des chinesischen Volkes erfunden worden
sind! Manche begnügen sieh nicht damit, sondern schütten auch noch die Asche in Thontöpfchen,
die sie in die Fluten versenken. Natürlich verliert sich bei der Berührung mit Europäern diese fast
abergläubische Furcht vor den Schriftzeichen. Nach der Mittheilung eines Touristen, der 'das Reich
bereiste, sass er eines Tages am Wege.und las. einen englischen Roman. Da kamen zwei einheimische
Schriftgelehrte und steckten, ohne viele Umstände ihre Köpfe zwischen das Gesicht des .Lesers und das
Buch, betrachteten, während sich ringsum Zuschauer ansammelten, lange Zeit den Text und machten
schliesslich mit komischem Erstaunen die Bemerkung: „Wir können nicht einen einzigen Buchstaben
erkennen.“ Darauf erwiderte ihnen der Reisende auf chinesisch: „Euer Wissen ist eben recht beschränkt!“
Allgemeines Gelächter bemächtigte sich der Anwesenden zur Beschämung der naiven Literaten.
TRANSBAIKAL1SCHE AMAZONEN.