
schriebene Papierschnitzel zu befestigen, nach der Mittheilung competeiiter Beobachter ihr Herz
vorzugsweise oft vor dem nordischen Weltgebieter ausschütten. Die Völker Ostasiens leben und
weben überhaupt in Vorahnungen, die den Geist des Abendlandes nicht nur in Erstaunen versetzen,:
sondern geradezu verwirren, in sozusagen prophetischen Ideen. Ich erinnere mich z. B. der
Erzählung unsers grossen Dichters A. N. Maikoif, wie er vor Jahren den europäisch gebildeten
Kirgisensultan Walichanoff ausforschte, welches dessen Philosophie der Geschichte sei. Der Sohn
Turans, dessen Name denjenigen bekannt ist, die dem in unserm Asien erwachenden neuen
Leben ihre Aufmerksamkeit widmen, sann einen Augenblick nach und erwiderte feierlich: „Der allmächtige
Gott hatte die Weltherrschaft meinem Ahnen Dschingischan verliehen. Der Sünden wegen
wurde sie seiner Nachkommenschaft abgenommen und dem Weissen Zaren übergeben. Das ist
meine Philosophie der Geschichte!“
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Die erlauchten Reisenden
begeben sich zu dem Centraltempel
von Honam, der ein
aus grünglasirten Ziegeln bestehendes,
stark ausgebogenes
Dach und rothe Wände hat.
Dies beweist, dass die Erbauung
desselben unter der Genehmigung
des Bogdychan geschehen
ist. Innerhalb des Tempels fallen
vor allem in derselben Farbe
gehaltene, mit Lack überzogene
Säulen in die Augen. In dem ge-
heimnissvöllen Halbdunkel thronen
über einem hölzernen Altar
die Buddhas der Gegenwart,
Vergangenheit und Zukunft mit
den 1 6 sogenannten „Lochans“ ,
grossen heiligen Wunderthätern,
die an den Seitentheilen des
Heiligthums angebracht sind.
Die Gestalten dieser Verbreiter
ZWEI HIMMLISCHE HEERFÜHRER.
der , Religion des weisen Fürstensohnes über ein unermessliches Gebiet der orientalischen Welt,
von den Nilländern bis Japan, athmen ungetrübte Freude und Ruhe. Jeder dieser Heilsyer-
künder und Zauberer hat seine besondere höchst typische Physiognomie, seinen Sagenkranz,
seine Ehrenerwähnung in den Ueberlieferungen der Priestergemeinde. Einer, z. B. Nagasena, Sitzt
mit zum Gebet gefalteten Händen auf einem Felsblock. Er hat einen hässlichen Kopf, grossen
Mund, dichte Brauen, langen Bart und trägt Ringe in den Ohren. Von jenseit des Hindukusch
brachten viele ihm ähnliche Glaubenseiferer „die lichte Botschaft Buddhas“ , ins Innere Chinas.
Wenn man an die China von Indien trennenden Entfernungen denkt, wird man unwillkürlich
von Bewunderung erfüllt für diese Anhänger der erhabensten aller am Ganges entsprossenen
Lehren, für Männer, die eine gewaltige Entschlossenheit besitzen mussten, um sich damals auf
einen so gefahrvollen, unbekannten Weg durch Afghanistan, dieypamir und das Tarimbecken
zu wagen, nur zu dem Zwecke, um ganz anders gestimmte, stammesfremde Völker zum
AUS DEM CHINESISCH-BUDDHISTISCHEN PANTHEON. CHINESISCHER BUDDHA.