
Cap.l. SSomgclbmcfen.
2.
S(Ke ®i'6(Teit/ fo in ^cl• au^ii6ent)eii ©eomctvie au»"jumc(1cii »Dtfornmcn, fin&
Linien, S(ac()eii unti Särpcr. Si c äwei; (cgtcn Strt^en etroa#it au« »er ci-|leiincinli(^
auSCiuicii/ un& Setet «ntctft^ieteiicitjlcigungen/ Sie fie gegen ciiwntiei' ^aben, weiche
man Sffiincfcl I;ei(fct. SKait muß tcmnact) jiifdt'&ci'll eine Cinie auf ta« ric^tiglle nac^
i(;fet Cange au^meffeit, unt) jetien SHJincfcl naii^ feinet (Briffc genau abnehmen finnen,
trenn man gereiffe entfeiniungen 5wei;er Detter erfaßten e in Siäc^cn unEi & m t nic^t
nur in ©runt) legen, fontern auc^ Scrctfeiben Segtiff un& 3nf;a(t autecfjnen itilt.
S i c nac6fi)(gcnt)c Stb^antiiung roirti foWe a^at^inen un& 3nfltumente etfiären, weW;e
in cinein unt) fem antern Sali i^'c Sienffe (ciflen.
3.
®5enrt mir »ie 3nflrumentc untcrfut^en rooKen, Sic 5« genauer Sfbmcffunif einet
Cinic erfctiert mcrticn, fu fönnen mir fo(cf)c am frcl)cr|len nac?) 6eni UiitecfrWt) 6er Cinie
un6 tenen »abci; »orfommentcn UmiWniJti: Ewrc^ger^cn, neniiic^ einmaf;( roenn We
Cinte nad) Set fütgeflen (Entfernung iijrci' bci)öen (Jn^j^Ptnuten 311 ineiten ifl 5*
cntmcber an einer Slätfje Wciacitc ciiic8 Xcirf;c«, Steter«; 6ic SSreite eine«
Sluffe« u. f. f. o6ct an einer J^o^c unt) Xieffe, t)ergleic()cii Sic eine« X^urm«,
®crgt«, !C. bie Sieffe eine« ©c^ac^t«, »runnen« u. a. m. unb fo Senn roenn fic nac&
gcwiffen Sfugfcftrociffuiigen anjugeben »erlanget wirb/ba man äuweiien nur erfahren wil(,
wie niel fcfbige Änimmen nacfi einer gcroitfen tange austragen 5. e. roie »icl SKeilen bet
SBeg oon einem Ort juni anberu Siefcm na(t 6aben wir 5uförbcrft cor unS
june&men aUc übrige ocrjteri) nic^t mit abgcf;anbelte3n#rumente,roel(ie jurSluSmeffung
einer gcraben Cinie beförberticj; alsbenn aber roerben roir©elcgenf;eit befDnnnen, nii^t
nuroon benen SBeg>SWe(Tctn unbViatorüs jurcbeiw fonbcrn cS roirb aut^ barbey (latt
finben, eine unb anbcre Sirtf; ber SWatftincn anäufü^rcn, burtfe bercn mancherlei; Ärümmeii
cinanber gleich ober a^nlic|)'ju"'«dxn.
4.
©ne gcrabe Cinie, bie man W allcäeit horijoutal 311 fcijn einbilben mufi, im Selbe
richtig au«3umetTcn, i|t, wie fcijon crroejint, auffer allen Sroeifel in ber ©eometrie basJ
»crne^mfte. ^iebei; ereignen fiel; mancherlei; beforgliche Salfe, baOurd) baS aKcfTe»
unrichtig werben fan, aus benen nur sroei; gebenfen tsill: ertlich ifl ciclma^K bie
©nie, fo gemeffen werben foU,sulang, bie gewöhnliche SKaage finb hergcgcn 3u futg, bag
man fie »on einem ehbc bet Cinie bi« 3uni anbern nicht ausUrecten fan: Sum aiibcni
tfl cfft ber sBobenfehr uneben,inbemoielc§ngcl,jpo(Jer unbberglei(henbafelb)lan3utreffeii
unb gleichwohl foli bie Cinie bem fürgcften aSeg nach, ohne alle Slusfchweifung cbet
SSiegung gemelicn worben. 3" erlangung beffen wirb nicht nur crforbert ein bar;«
gefchicft unb richtig befnnbene« 3n)lrumeut, fonbctn auch ein« bebachtfame SliuBenbung
beiTelben.
3.
S i c Slrt unb Steife, biefe« burch gcfchicftc 3nflruincntc in« 3Bercf ju richten, ifl
mannigfaltig unb feine nicht fo gan? wrwerfFlich, ftnbetn man fan bie eine in bieftm Sallr
bic anbete in einem anbern gebrauchen, wenn man nur bie SBahl gehörig 3u treffen
unb bic Slu«iibung mit fleigiget Stufficht au«sufu[;ren weif, ©ne Cinie mit bem @ta6
iu i'iberfchlagen ifl fchr unbequem unb fan ba« SKefTcn auch unrichtig werben, fo man bie
bamit
Cap. I. SSem gelbmepen. Tab.l.
bamit gemachten Umfchlägc ohne be« 6tabc« Sicfe rechnet. (Sine ©chnur bar3u
Sugebraiichen ifl unficljer, weil jic nach SScfchaffenheit bet Umilanbc ftch enttecber auSbehneit
ober 3ufammen sichen fan. aSei; ber SSieisÄette hat man wot;! sustifehen, ba§ fich bie
sHinge, bamit bie ©chuh an cinanbcr gehangen fi'nb, nicht überfchlagen, wcilfonfl bie
«Suthe baburch findet wirb, eine S«eg<9iuthc au« nicht allsuftatcfen meüngcn asie^,
beten Schuh fich wbeteinanbet legen laffen, unb in gemeinen ©ewinben beweglich, wie
Tabula I. Figura I. jcigct, ifl am be(|uem|lcn unb richtigjlen. Siefe be|le[;et au« noch
cinmal;l fo tiel ©liebern al«bic 9?uthe ©chuh h«' welche« nach hieffger Canb«<$Ruthe
30 abgicbt; liebet bicfe« fan man folchc Sftithe folgenberSeflaltoorthcilhaftigtheilen:
Stuf ber einen ©eitejehlet man 3wet) unb 3wei; ©liebet 3ufammen bezeichnet ficoon ibi« XV.
fo hat man bie Canbe«<9iuthe, welche h>efigen Ott« funfsehen 6chuh au«trägt. gum
Überfluß fönnen bic erflen jwei; ©lieber auch m 3»ölf gleiche Xl;cile gctheilet werben,
weM;e bic Boll oon einem ©chuh abgeben. Stuf ber anbern ©eitc ninmit man brep unb
btet) ©liebet sufammen, bescichnct fie »on i bi« X. unb tl;eilt einen folchen Xheil, fo man
Witt, nochmahl« in sehen Xhcüe, welche le$te bie Soll abgeben, fo h« man auch ba«
Secimal<®iaaf unb beybe« in einer DJuthe beyflinnnen. ^ierbei; hat man (ich
JU erinnern, bi»§ einige in ©ewohnheit haben, bie Cänge, fo oicl ttcmlich 6ct9?ing obct
Singriff ber iRuthe austrägt imraittclbar ju berfelben jurcchncn, wie Tabula I. Figura I.
bei; A gefchchen. & ifl aber in ber Slu«iibung weit begucmcr, wemi gebachtct 9iing
nicl)tsut5Ruthege5ehlet wirb, wie an eben ber Figur bei; B sufehen; beim c iHbafelbH
einStngriff, bergicichen man fonberlich bei; biefer Strth SKe§<9?uthen gebrauchet, ba«
Äiiöpffgcn D wirb butch ba« obere runbe Coch e geftccft in bem-Slu«fchnitt mit feinem
©tiel, ber Bot (ich in"^/ Ä " ^nöpfgen etiM« breit gefeilct, bi« in ba«
forbere Coch ƒ gefchoben unb alsbenn odllig hcraufgebrucf't. 2ßegen be« gebaihtcn
Untcrfchieb« ift rathfam, baf ehe man eine Botfommenbe Äettc brauchet, man allscit
oorhero ben crftcn ©chuh mit bem nechll barauf folgenben oergleichct, unb bei)
©egcneinanberhaltung biefer bepben acht hat, ob 3u bem crftcn ©chuh ber 9}ing mit
jurcchncn ober wegäulafien,.bamit man wifTe, wo bie Äcttc aitjuhalten fei;. §iernech(l
mu§ man vornehmlich batauf fehen, bag man fo flraff, al« nur miglich, bie SÄcfrSiuthe
ober fette auäichen fönne, unb fich barncben bei) bem ©ebrauch nicht fo, wie gcwähnlict;,
fcucfen burffc, welche« butch bie bcfanntcn ©tabc gcfchehen fan.
5. 6.
3n« bcfonbere abetbicnen au^ batju folgcnbc swei; (larcfe
^ettcn^atäfee.
® n jebet i|l 4. CHen lang, unb unten mit einem cifcrncn ©tachel ocrfehen. Tab. i.
Fig. II. flellet ben unterflcn Xhcil mit bem ©tachel in feiner eigentlichen ©röie cor, bag
man fehen fan, wie beffen 2;l;cilc subercitet unb cingeuaffct finb. A ifl ber ©tachcl auffer
bem ©tabc, wie er etwa« folbig äulauffcn mu6,mitben©tifften B B, barauf ber itet«
ten< Diing c 3U ruhen fommt; D jeiget bie ©pi^c, welche in bcn ©tab getrieben wirb;
E weifet, wie alle« in bcn ©tab cingepaffet i|l, unb wie er gebraucht wirb. Su gebencfcn
ijl, ba§ bet 9\ing F auf ben ©tab getrieben werben foll, che iJie©tH?e hinein gcfchlagen
wivb,unb folglich mu6bicferba,roo bet ©tachel A ncb|l ben Quer! otifftcn B B ju fie»
hcn fommt, fo oiel al« bercn ©tatcEc beträgt, aus'gchauen fei;n; bet ©tab hctgegen wirb
«m be«3!ingc« Sicfc bafelbfl fcljwiicher gemacht.
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