
Difcùrsi)pn&Ct; Mechanic. Difcurs m î?er Mechanic.
monifchC/ dioptrifcheunbpnevmatifcßc, raie auchat'î'eK mechanifd&ciSad&cnùige^ôs
figer Drönuiig, ifi, iiacl) , SDîaag uttî» ©eroichte un!) tii i^rer natûrii^eti 25er{iâlting
(scfifiiWich ; sufammen fcgcn, imî) î)er < ®el t f;inter(afTen fónnen. Saoon ï>enn ein ute^«
rere^getencfenroil, menntchoor^ero, roaébtc Mechanica fet), «nî'rcelche^i^i'efonï'erbarc
Ännfle unî) OBiffenfcftafften, werte erf (4vet (laócn.
iDie iVlechanica eine SSBiffenfc^affr nllerleç Sîûilungen suoerferttoen/ oon teni
SaJovteMachinaa(föbenennet, n?efct)e^, miefoIcheéVitruviusbefthfeibet, eine au^öcrfe«
fleflen unî) tauer^affteflen Materie genaue Sufainmenfngung èeî)eutet, rooturch cin23ers
ntógeti entfielet greffe Catien j u bewegen, ©ie SSereegung aber roirt ^iec in tem allgemein
nen 23er|lanbc genommen, unî) roerbenattefijn^licheStrtlen ter SSeroegungoerftan&en, mU
thenur&urchSief)«"/ Stoffen, J^eben, unt&ergteichen, weichet aHe^tfieifónachgeraten,
t^eifé auch t'^'ä) frummen Ctnien oerrichtet roirt, gefche^en fénnen. Un t ob fchon tiefe äroei;^
er{ei)2(rt&entcraSen)egung, i&ver9îaturnach, ganguntgar unterfchieten, unteinanter
entgegen5ufet;nfÄeincn, fofornmenfietcnubd^inter 33otlfommenheitunttem roûrcf(icl)eit
©ebvauche einer Machine tergeftalt miteinantec ûberein, ta§ feine^wege^eine^o^neta^
antecefeynfcin.
®iefc38iffenjchafftte^veta(fo, wienianetroa^bercegcnuntten îriebtec SSetuegung
felbfloerfchaffenfcnne, unt bringet offtermalé Sachen jumQScrtrag, roefje fchlechterbingg
imrmit tenöetancfenjufaiTen, ter Singe aber tie materialifch, erfldretfieihveÄrdfftc
unt Sïermógen. ©annenhero erfortert ftehierju tie Mathefis, wie auch eine (Erfdntnig
aller natürlichen 2)tngc, jetoch nui' in fo roeit/ alß tiefelben if;t;eH 5îu|cn ju tiefer sasiffenfchafft
geben fönnen unt nöthig fei)n.
saser nun tie Äunft unt gBificnfchafft befiget, wi r t ein Mechanicus genennet
2>iefev, wenn er tenen Studiis obgelegen, wi r t alsteim alle ten gewachfcn fct)n, waé au'f
ein fingetSîachfînnenfo wohl, a[^rtufbic.^ant-S<rbeitfelbfluntauftie8lu^fnhrung a n tmu
met, auch oor einen finnreichen uiit gefd)i(f ten .^nnfîler pafliren fónnen. Senn eé fónnnet
^ierinnen nicht nur auftieSrfmitniPer Materie, fontern auch auf tie.§ant-Slrbeit/ .Klug»
^eit, ©elehi'famfeit unt ©efchicflichfeit hauptfachlich an.
5ßjil man nun eine gewiffe Machine oerfectigen, mufman sufcrterflwohlerwegcn;
^ a é manerftnten, untwiemantaé^ fotabetjwrfómniet» »ornehmenuntin^sajercfric^;«
ten wolle. Ungleichen überleget man ihren SRu|en ten fie geben foil, unt waiJ fonfl etwa«
cor Inf t rumenta oter Qßercfseugc t a r ju coimothen fei;n türfften. Db entweter tarait
grofîe unt ungeheure Cafien JU erleichtern, oter Ceiternin tieJ^óhesufïeigen ju oerfcrtigett,
cteretwa^îuwerffen, oter eineCaflfoitsubringen. Uberhau):tabcriflmanbetachtallefe
nóthiö alé nnçliche SDÎittel juerfmnen, ten natürlichen Unoerniógen ter SDîenfchen su hnlffe su
fommen, unt ihnen t u f t jur Slrbeitjucrwecken.
Sllfowirt t ieMechanica, in SlnfehungihrerOErfîntungen, eineSSiffenfchaf^tgenen»
net, wegen 23erfertigung aber ter Inftrumenten unt SEBcrcEseugen unter tie ÄUMfiegercch«
«ft. Senneêifî, nach teé Vi t r i i v i i Sluéfpruch, ein Unterfcheittarunter, wenn einer ge«
fchicftifîsuerweifen, ta§eine Machine auf oielerlei; Steife fönne gemachet werten, tarbei;
fluch tarjuthun, wieihr23ermôgenâut)ermehïcn; ein anterer aber nur ta^ ihm corgegebene
Inrtrument oter Saîercï gefchicf t nachäutnachen unt juoerfertigen weig.
©olteaberiemantumten Urfprungter Machinen bef lunmert fet)n, fowiirteterfelf
nicht einefcntern gar oieleUrfachcn wahrnehmen, welche tie SJîenfchen ju tcrglcichen<ïr^
pntungen angefûhret. Offt treibt uns' ja tie 9îoth t a r ju auf etwaö ju finnen unt ju ten»
cf en ; jutem ftellet un^ tie ïiîatur felbft an ten Xhieren ein SKufler taoon für ; ;a tie S5e>
fchaffenheit unt ?5crocgung teg3Belt^©ebûuteé giebt un^ iie weitldufftigfle Materieantie
j^ant/tiefer ©ach« ferner nachäutencfen; fopflegen auch W
tarbet;
J
îsarbeç wir auf mechanifche jîûnflc unt Sortheile betacht fepn muffen. Un t entlich fo
fachet auch tie ten SDîenfchen gleichfam aiigebohrnc SSegierte immer auf etwa^ neues juten»
(fen, welche^ theile jumgîu^cn, theilö jtir SBclufligungtlenlich, welche^ hernach turchSfeife
Äunfl unt @ef(^itflichfeit oerbeffect tuivt.
giebet aber ter Machinen mancherlei) Strthent (Einige haben t'hre SSewegnngatt
«nt »or ftch felbfi, welche oon ten ©rieben genennet wurten, unt beptent
Hierone Alexandr ino befcht'ieben, ju fiiiten. Sintere hingegen fint nicht »on tiefer (Ei?
genfchafft, unt bef ommen ihre Bewegung oonleblofen ©ac^en, alé Cufft, Sßaficr, 5euer;
cter auch wohl »on lebhafftenSingen, tergleichen tieSWenfchenfelbfi, unt fonfl allerhand
2hiere fint.
23on ter »erdnterlichen unt eielfdltigen Co n f t r u a i o n terer Machinen haben t i c
©riechen unt Lateiner weitldufftige 9îegeln unt Slnweifungen gegeben, auch »orgefchricbeur
wie tiefelbigen jugebrauchen unt anjuwenten; tie 95eweife tiefer Dîegeln aber laffen
nicht anter^, alë au^ ten mathematifchen unt phyficalifchen 2BifTenfchafften herholeit
«nt erfldren. SWein, ta in tiefen Ännffen unt 38iffenfchafften felbfl ein groffer Unterfcheiî^
cnjutreffen, fo haben tie alten Philofophi unt Mechanici tiefelbe turch sewiffe 2KercE#
mahle unt Çigcnfi'hafften unterfchieten ; Serohalben theilet Pappus fo wol al^ tie bepte»
Hieroni, Proclus, Ly c ius , untanteremehr, t i eMe c h a n i c i n L o g i c amu n tCh y r u r -
gicam ein.
Sie Mechanica Logica itî tiejenige, welige fich auf tie niathematifchc ^ i f fen^
fchafften, alö tie Geometrie, Ar i thmet i ca, Aftrologie, Phyfiologie grüntet, untnacö
teren ©runt^Sdlen allerhant Machinen erfi'nten lernet, welche fo fie gcfcl)icft unt oerfidn^
tigtarbep angebracht werten, juglcich raathematice erwetfen, tag tie turch -^"«/i
§leig oerfertigte Machine ihre »öllige 9\ichtigfeit habe.
SieMechanica Chyrurgica hingegen begreiffet iure tiejenige® ercfe, fo allein auf
tie.^ant«S(rbeitfel6# anf emmen, unt wirb t a r j u eben feine ©elehrfamfeit erfortert, wie
etwa 5u jener, fontern nur aDein ein fluger jîopff unt Slufinercffamfeit; wie tenn füglich ein
Ännfiler feine Profeffion treiben, auch offtaué einem natürlichen guten ©efchicteunt î rieh
etwaé erfrnten unt enttecfen fan, taher er auch ein Mechanicus aber Chyrurgicusunî)
nicht Logicus genennet werben mag. ÇïBie eë tenn oerfchietene nachtencfliche .Knnfie
giebt, fo alle ohne ©elehrfamfeit unt aSifTenfi-hafft ju begreiffen: tergleichen ifltiefünfïliche
©chlofTer^Slrbeit, tasmanen felber, tag Siltfchnigen, 9Jîahten, tieStuccatur-@teinmegs
unt ï8ilthauer^2lrbeit; fonun einer tarinnen geübt unt eben feinen Sewcigju führen weif,
warum er tiefet oter jcne^alfo unt nicht antersJ gemachet? wi r t er ein Mechanicus C h y -
rurgicus genennet, weil er tie mechanifche ilünfle nur info weit begriffen, tag er fie nach
einiger natürlichen iîlugheit recht untgefchirft anjubringen »erflehet, unt taturcherweifet
tag cr eben fein ©tümper.
© n Mechanicus Logicus aber ftndiret erfîlich t i ePh i l o f o p h i e u n tMa t h e f i n
ehe er gewifTe mechanifche 3Bcrcfe felbfi »ornimint; ja be»cr er noch auf tag, wag fo wol
SSerflantafg ^ant^Slrbeitei'fortert, tencfet, unt tiefem recht nachfinnet, erlernet unt machet
er fich Siiocr biejenigen jïünfie unt 2Biffenfchafftenbefantt, tie auch in terbtoffenSlusïibung
heileren; tergleicl)en fint: allerhant jlriegg<@erdthe ju mad^en; wie mit tem, wag turch
gcbern feine SSereegung hat, umjugehen? wie Uhren ju machen ? SSßafTcr-'jlünfie unt anbe^
reg tcrgletcl)en mehr anjulegen. Oßelcheg, fo eg einer »ornehmen wolle, unt habe tech fei«
nen îîerflant, necl) fenfi eine grüntliche SBiffenfchafft »on tiefen wichtigen Singen, nicht
»erfbttcn wi r t , tag er tcn SRahmcu cineg wahren Mechanici Logi c i annehmen unt k>
Raupten fcnne.
Tbmtr. Machin. 35