
Difcurs tien hit Mechanic.
Mechanicus, obei* t)OU Mechanifc^cu j^ünfteti uitD DiTciplincn/ Anno 15B0. in 410.
JU (Strasburg ediret/ öicfcn abec bic S5efc&rctbimg bci* eoitrefffid&ett unti in öcr SBcItfobCf
tuffencn U()iv in ben fó genannten a}?iinftet bafclbH; roojucc bie gange Difpofition un&
aSerec^nung auf SJeutangen uiiD SSefc^i 6cS<5taJ)t>Magifl:rats gemaft; bepgefuget. 3n!
ïicmer nun i)ie ©ad&e TOOÏ»! au^gefü^tet, baéSSuc^&abei'tateinifc^unbinraenigjgxinlien; «t^
8weiffc(tjnannict)t/ baß tè »ielen Cefevn angencl;nifet;n rcevbe.
Conradi Dafïïpodii Heron Mechanicus.
^Ieic^)roie nict)t nur t»et) benjenigen Siinftcn unb ®iffcnfc^afften ein mercf liti&er Unterfc^eib
anjutreffen; bie in bicffen Siad&finnen unb in bem Ubevbencf en einer @ac^e berufen, fon«
l)ernaudE)bep benen, roelc^cwurcflid) in einer SJusïibung beflie^en; unbaufgemifieJ^anbgrifc
anfcmmen; fo fo tt)o{)[ unter bie lekten jufcrberli bie Mechanica mit ju je^Ien, unb lOur^
benba&eroorbiefen fc&on biejenigen mit ju ben Philofophis geselltet/ wcl(^)e in biefe SSBifTens
fcl)afft eineroa^re einfielt fatten; bennino bie PhilorophiberSliatur; ï>em 23ermógenunb
ber ^aSiircfung einet 6ad)e nac^bencfen/ ba befleißiget fid^ {lingegen ein Mechanicus bei;
ebenmäßigen fc^arffen Sïac^bencf en, fo root au^ unermübeten gleiße unb Jerrlic^er Äunfl etf
m^ mit feinen .§4nben auejuarbeiten unb [jeroovjubringen/ roelc^e^ bem gemeinem ïBurs
geriic^jen ^eben entrceber ni'iglic^ unb nótfeig; ober bem ©emütl^eerfreulicl) unbangenei^m,
wienic^it weniger bem taglidjem ©ebrauc^ gemäß fei;n móge.
& ift aber ein jcber oerflänbigei' unb roeißer, ja entroeber mit angebo^rner ober eiv
lerntet ©efdjicfiicbfeit rco ^f begabter SHann 0011 Statur alfo geart^et? baß er fic^au^uiclen
anbeten iKegeln unb benen eigenen genauen Sinmercfungen; einen ooUftänbigen ^^egtiffoon
ber ©a^e mad&et / fobenn ifi «t bemühet fo »iel als' möglich) / biefelbe nac^5umad)en, unb
fic in i()tein gan^ d^nlidbcu Slbtif unb Mo dell ju bringen, ^ietned&fl ift er auö^ bemfc
5et, baß bie burcj) fein 9lac^finnen erfunbeneSa^e, fo root bet (ïrfinbung af^ ber SJtbeit
nac^, ooUfommen fepn, unb bie btei; ^aupt-^Sigenfc^afften befigen móge: baß fiefc^ón, mig^
lieft, unb beftänbig; roeicfte brej)@tucfe, rooetfie erlanget, i^m nid&t^ al^ ungemein 23cri
gnügenerroecEen; benn iftba^28ercffc^on, roirbbeg 3Weiftcr^ 3Bi|Tcnf(ftafft ooraUemge?
lebet, i f t e S n u Ä roitb eö oon einigen 35crftänbigen {locft g e l t e n, ift e^ bauerftafftig unb
bcftänbig, wirb a i ^ ber 9\u()m feinet Xugcnben, 23etftanbeS unb ^(eiffe^, imnietroäfjtenb
bleiben.
Sttfo tefen »ir »oti benen aften Philofophis unb Mechanicis, baß jïe biefen
flenunb^ajiffenfcftafften obgelegen, unbfïcï) burcft grofte^ 0?ac^bencfen, 5(eiß unb unermü«
beteSirbeitbafiinbeftrcbet, roiefie, fooiel nutmenfcftlitftunbmógficft, auri^butc^biefcftroe^ts
ften Unternehmungen, mit i{iten flugcn (Einfällen unb Slacftfinnen, bie .^anblungen bet
g)ïenfcl)en erleicfttetn, unb ba^ gemeine Sefte biirtft i^te (ïtfinbungen befórbern módjten;
benn bet otbentlicfte gnbjroecf einer Äuiift ift unb foll eé fepn, ja bieSlbficftteine^ Äiniftict^
dahingehen, baß ein foi^e^gßercfgcniacI)etroetbc, roelcfte^ ihm einen 9{uhm bringen, unb
et forool als anbete, entrceber einen Saugen baoon haben, ober onbern nut ein 23etgnugcn
crrcecf et »erben móge.
SJennbemnacfteinMechanicusbutchfeine fimiteicheSrftnbungunb befonbets bar«
6et) angeroenbeten Jleißctroa^ etbacftt, ba^ ihm ein anbetet nii'ht leichte nachthun fan, fo
tierbienet er alletbing^ 9?uhm; gereichet aber biefe^ jur sSefórbetung unb Sluffnahme beé ge>
meinen Cebenö/ fo ift et roegen feiner barauff geroenbeten g)?tihe billig roohl ju belohnen;
etroecfet hingegen bie (Erftnbung roegen ihrer Sirtigfeit ein 93ergnügen, unb bienet nutjut
Seluftigung/ fo jiehet biefe-offt groiTet Jg>errcn ©unft unb ©nabe nach fic^.
Difcurs öon bei'Mechanic.
; & ift aber unter biefen gBetcfen folgenbet Unterfcheib ju machen, baß jufórberft bie«
ieni^cn ©achen erlernet, geehret unb »or bie ^anb genommen »erben, »eiche in bem ge«
meinem Ceben ntiglich unb nöthig fet)n; »eiche aber nur in einem befonberm SRachfinnen unb
etro« in fteißiget SItbeit beftehen, cetbienen 5»at auch ihr Cob unb Admiration allein fic
geb^n in bem bürgerlichen Ceben feinen Sïugen noch fonberlichen «Sottheil; beiinoch finl»
bteftlben 6rfïnbet unb^unftlet, inSlnfehung ihreé angeroenbeten Sleiffe^ eben fo »ohl
ju wen unb ju belohnen, aliJ biejenigen, bieetroa^nnglicheö erfunben haben.
©iefemnach haben unfere 23orfahten,bieiEgipttet, Chaldset, ©riechen unb Ca»
temet, bie mechanifchegßifFenfchafftenerlcrnet, unb felbige foroolal^ bie philofophifche
ingroffenShren, ja oon bem 38etth gehalten, baß lénige unb durften, »ie nicht roenigec
bif gtöffeftfen gelehrteften 28elt» 3ßeifen biefe »ifien unb lernen folten. 2öie »it benn »oti
groffen §iitften lefen, baß jte ju ge»i(fen ^»anb»etcfen «uft getragen, unb fïch nicht gefcheuet
haben, felbft bie^anb batbep mit anjulegen; »ielmehtere aber fittb beröhmt, baß fte mit »ie«
lenfimftltchen, finnteichen; unbau^ benen mathematifchen ©tunb^öefäße» hetjuleiten»
ben 2ßi(Tenfchafften umgegangen.
Sllfo »itb »on bem PtolomaïoPhiladelpho einem (Egpptifchen Könige etjehlet, »ic
«trmfehtfinnteichen mechamfchen (Erftnbungen gar glitcflich ge»efen, unb offtebeDfiitit»
anfegung bet »ichtigften ©efchäffte, mit ben gróften Sergmigen bie 955etrfftätte felbft befu«
chethabe, alé et nebftanbern ©efchencfen bem Hierofolymitanifchen &DZZ einen fehc
fitnftlich aufgearbeiteten golbenen Slltat machen laffen. Ääpfet Valentinianus wate itt
3eichnen unb awohlen berühmt. ^>er|og Albertus 1V. »on Deftereich hatte fein 23etgnüf
gen an ïBilbfchnigen, Stechfelii unb bergfeichen Slrbeit; bemnach hielten fichf biefe Surften
»ot feinen Schimpffauch ^anbroetcfe ju treiben unb ihre«uft boran m haben.
Demetrius Poliorcetes, einiïónigin Slfien, roar hingegen in ffr/ïn&mtg unb Stnge.
bungoerfchiebenetiïtiegf i^Machincn fo bemuhet unb fo begierig batauf, baß et auch »egen
beé jïriegf«©eräthe^ fo et felbft erfunben, ben Sunahmen Poliorcctes.baf ift ürbium Übfeflbr,
befommen.
Gelonber ^ónig juSyracufa, brachte oetmittelft bef Archimedis fleißige^ ««achftnnen,
cingan$3eughauß»on aHerhanbbamahlf nochungeroóhttlichen unb recht 28unbet»
»urbtgen Machmen äufammen. SSieler anbetet Surften jaganget Republq « en m «e*
fchroeigen, »eiche burch mechanifche 2ßitTenfchafften fich betuhmtgemW. ©0 haben
fluch»etfchtebenePhilofophifi(hbatinneneinen unfterblichen 9iuhm errootben, baß fie vm
mittelft bererfelbenbem gemeinen unb bürgerlichen Ceben groffen unb »ielen SJußen gefchaf^
fet. ©lefemnach fan Ctefibus »egen feinef gebrauchten glciffef unb fchatffen SïachDen.
(Eenf, »oburch et fo manche in bürgerlichen Ceben migiche 9ßetcfäeugc erfunben, nicht gnuaf
famgepriefen »erben; bem Hieron Alexandrinus, ein trefflicher Philofophus unb
MathematicusjutSeitejufegen; »icnicht»enigetein anbetet Hieron, »elcher »e«en
ierer befonbeten ffinfäae, Klugheit unb ©efchicflichfeit in mechanifchen 9BifTenfc6afFtcn, ben
lijahmen eines Mechanici mit 9?echt behalten. Senn unter allen, bie nach bei«groffen
Philofopho, MathematicounbMechanico,bemArchimede, berühmtgeroefen, tft
et ber Q3orttefflichfte, »icroohl, ob et fchon biefe roeit ubertroffen, er bennoch jenem an ©elehtfamfeit,
Serftanbe unb s«achfinnennichtgleich fommen: ©ennbet Archimedesroatoon
ber 9ïatutfelbftsut ©elehrfamfeit gehöhten, immaßen er bie mathematifche, ja beinahe
oUe ^iffenfchafften unb lünfle »oUfommen inne hatte, unb be#alben biUig »on allen©e»
lehrten, ba et fein »urcflicherMechanicusfei)n»oaen, alf eingtoffer Philofophusunb
Mathematicus einmuthig erfannt unb erflätet »orben.
Archimedesabet, Archyta, Eudoxus,. biebet;ben Heron i unb einige anbete Mathematici
unb Mechanici haben feiten,ihrefgleicheiiy biebrtaHetlep3ßetcfäeuge, gno-
MOIIIJCHE.